Namibia (II)

Teil 1 von 2

Dienstag, 28.07.2009 – Grünau

Kurz nach der Landesgrenze unterwegs zum namibischen Zoll in Ariamsvlei Bis zum namibischen Zollposten in Ariamsvlei müssen wir erst einmal noch 17km fahren, was einiges über die Siedlungsdichte in dieser Gegend aussagt. Hier müssen wir gezwungenermassen in die Abfertigungsspur für Lastwagen, denn der normale Durchgang ist mit einem für uns zu tiefen Dach überdeckt. Das führt dazu, dass wir wieder einmal etwas aus dem normalen Abfertigungs­rahmen fallen, mit Vor- und Nachteilen, wie sich zeigen sollte. Durch den dünn besiedelten Südosten des Landes Erst werden aber einmal unsere Pässe problemlos und wie gewünscht für die maximal erhältliche Aufenthaltsdauer von 90 Tagen gestempelt. Bei der Bezahlung der für ausländisch immatrikulierte Fahrzeuge obligatorischen “Cross Border Permit“, sie hat seit letztem Jahr von 370 auf 430 namibische Dollar aufgeschlagen, wird’s dann etwas komplizierter. Güterzug bei Karasburg Die Dame, die dafür zuständig ist, tut sich schwer damit sich vorzustellen, was wir eigentlich für ein Fahrzeug haben, und so müssen wir mit ihrem Helfer, der ihr eigentlich schon gesagt hat in welche Kategorie wir gehören, nochmals zurück zu Obelix. Schliesslich kriegen wir den Fackel und gehen als Letztes noch zum eigentlichen Zoll. Hier gibt Thomas, je nachdem wie die Frage nach zu deklarierenden Gütern gestellt wird, die für uns günstigste Antwort, was nicht unbedingt mit der Realität übereinstimmen muss. Das hat er ja schliesslich in West- und Zentralafrika gründlich gelernt... Karasburg, der erste grössere Ort Der Zöllner verabschiedet uns mit militärischem Gruss und so kommen wir, da Obelix nicht bei den Autos im Durchgang steht, wohl um eine Fahrzeug­kontrolle herum. Das stört uns überhaupt nicht und so kann auch Asterix ungestört wieder nach Namibia einreisen. Distanzschild: Noch 53km bis zu unserem Tagesziel Auf der Weiterfahrt bleibt die Gegend zwar wüstenhaft, aber irgendwie fühlt sie sich anders, interessanter an: Das ist Namibia. Endlich dürfen wir auch wieder den kultigen, deutschsprachigen Radiosender hören und sind bei einer Zeitansage verblüfft, dass die Uhr hier um eine Stunde anders geht. Isabella bemüht unseren Reiseführer und siehe da: Namibia stellt die Uhren im Winter um eine Stunde zurück. Wir fahren bis nach Grünau, wo wir im Country House Unterschlupf finden. Der Ort ist zwar nicht weit von der Nord-Süd Hauptverkehrsachse zwischen Namibia und Südafrika entfernt, aber wir hoffen, dass Nachts nicht allzu viele Lastwagen unseren Schlaf stören werden. Wir stossen mit einem kleinen Fläschchen Schaumwein auf eine hoffentlich schöne Zeit in Namibia an und verarbeiten unsere kostbaren Juwelen aus Kapstadt, das Päärli Cervelats, zusammen mit Havarti- und Jarlsbergkäse zu einem zünftigen Wurst-Käsesalat.

Mittwoch, 29.07.2009 – Grünau

Unser Standplatz im Grünau Country House Wir haben sehr gut geschlafen, entweder fuhren nicht viele Lastwagen, oder wir haben sie nicht gehört. Hier ist es also auszuhalten und wir bleiben noch einen Tag. So haben wir richtig Zeit, in Namibia anzukommen. Es gibt sowieso noch dies und das zu erledigen. Der Himmel ist heute stark bewölkt, wir sehen nicht viel von der Sonne. Es geht wieder ein starker Wind, der um die Ecken des MGD pfeift und am Nachmittag plötzlich abstellt. Vorgartenidylle Dann ist es auch angenehmer draussen zu sein und wir machen einen kleinen Rund­gang durch Grünau. Das Zentrum besteht aus einer T-Kreuzung, über die früher, bevor die Umfahrungs­strasse gebaut wurde, die Haupt­verbindungs­achse von Namibia nach Südafrika führte. Am Kopf des T’s steht der Bahnhof, durch den auch heute noch Züge rollen. Unter dem Balken steht auf einer Seite eine aufgehobene Tankstelle mit Autowerkstatt, wo heute anstelle der Zapfsäulen Kakteen und sonstige Pflanzen wachsen. Auf der anderen Seite steht das Country House, unsere Unterkunft. In der näheren Umgebung stehen noch eine Handvoll Häuser, und fertig ist das Dorf...

Donnerstag, 30.07.2009 – Keetmanshoop

Die Strasse nach Keetmanshoop Heute Morgen ist es fast schon hochnebelartig bewölkt, dafür ist die Temperatur nicht so tief. Die Strasse nach Keetmanshoop führt den Karasbergen entlang Als wir abfahren drückt aber schon die Sonne durch. Wir tuckern auf der B1 den imposanten Karasbergen entlang Richtung Norden. In Keetmanshoop suchen wir für einmal nicht einen Supermarkt, denn wir sind immer noch recht gut proviantiert, sondern einen Laden des Handy-Netz­betreibers MTC. Hier wollen wir abklären lassen, warum wir mit unserer lokalen SIM-Karte keinen Zugang mehr zum Internet haben. Leider ist der Computer, den sie dazu scheinbar benötigen, offline. Na, dann werden wir halt morgen noch einmal vorbei­schauen. Nicht jedermanns Haustier: Ein Warzenschweineber Wir fahren noch ein paar Kilometer auf einer typisch namibischen, sprich hervorragenden, Piste bis zum Köcher­baumwald, der auf einer privaten Farm liegt, aber ein nationales Monument ist. Für den Eintritt und die Übernachtung auf dem Campingplatz knöpft man uns happige rund 35 Franken ab. Gepard beim Nachtessen Das muss eine richtige, kleine Goldgrube sein. Hier auf der Farm werden in Gehegen auch vier Geparde gehalten, bei deren Fütterung man dabei sein kann. Als wir uns beim Hauptgebäude einfinden staunen wir nicht schlecht, als wir einen grossen Warzenschweineber durch die Tür ins Haus spazieren sehen. Der muss wohl zur Familie gehören. Wir sind etwas zu früh dran und so erleben wir auch noch ein ganzes Rudel von Hirtenhunden, von denen einer sofort mit Thomas anbandelt. Jetzt aber geht’s los. Zu unserer Überraschung werden wir, nachdem jeder Gepard ein Stück Fleisch erhalten hat, ins Gehege gebeten, um die Tiere besser und näher beobachten zu können. Der Köcherbaumwald Das ist nur möglich, weil die Katzen hier aufgezogen wurden und mehr oder weniger handzahm sind. Isabella geht an einem Köcherbaum vorbei zurück zu Obelix Inzwischen ist die Sonne schon deutlich gegen den westlichen Horizont gewandert, Zeit, in den Köcherbaumwald zu gehen. Es ist nicht wirklich ein Wald wie wir uns das vorstellen, sondern eine Ansammlung dieser speziellen Bäume, die sonst meist als Einzelgänger in der Gegend stehen. Die Sonne lässt die glatte Rinde richtig golden erscheinen und auch die Bäume selber sind eine farbige Pracht. Dazwischen sind neben uns Touris auch noch einige Rock Dassies oder Klippschiefer unterwegs, die auch hier nicht sehr scheu sind und uns bis auf zwei Armlängen herankommen lassen. Als die Sonne sich verabschiedet wird es uns mit dem kühlen Wind zu kalt und wir verziehen uns lieber in unser Haus, von wo aus wir die herrlichen Abendfarben am Horizont bewundern können.

Freitag, 31.07.2009 – Keetmanshoop

Morgendämmerung über dem Köcherbaumwald Wieder einmal haben wir viel geschlafen, sind früh zu Bett und spät wieder raus. Wir haben noch keinen genauen Plan, wohin es heute gehen soll, ausser, dass wir wegen unserem Internet­problem sicher nochmals in Keetmanshoop vorbei­schauen. Die Engländer mit dem Land Cruiser mit ghanaischen Nummernschildern, die gestern zur gleichen Zeit wie wir angekommen sind, verlassen den Platz vor uns wieder. Aufeinandergetürmte Steine und Köcherbaum im Giant’s Playground Irgendwie haben wir es fertig­gebracht, kein Wort miteinander zu reden, obwohl sie gleich auf dem nächsten Platz gestanden sind. Wir sind wohl beide etwas scheu... Bevor wir nach Keetmanshoop fahren geht’s aber noch zum Giant’s Playground, der zur selben Farm gehört wie der Köcherbaumwald. Hier sind über eine grosse Fläche Felsbrocken, zum Teil pittoresk aufeinandergehäuft, verstreut. Wir wandern fast eine Stunde durch die Steinlandschaft und sind ganz allein. Thomas hat das Fotoduell offensichtlich verloren, denn Isabella hat ihn fotografiert Nicht einmal Rock Dassies, mit einer Ausnahme, lassen sich blicken, obwohl wir jede Menge ihrer Versäuberungsstellen in den Felsen sehen. In Keetmanshoop fallen uns als erstes einmal die langen Schlangen vor allen Geldautomaten auf. Obelix vor der Post in Keetmanhoop Ah klar, es ist ja Ende Monat, also Zahltag, und so haben die Leute wieder Geld auf ihren Konten. Bei MTC haben wir wieder kein Glück. Diesmal aber nicht, weil der Computer nicht läuft, sondern weil der Mann dort trotz intensiver Bemühungen unser Problem nicht lösen kann. Scheibe! Er empfiehlt uns einen Internetladen in der Nähe, in dem wir aber bald einsehen müssen, dass der anwesende Spezialist den Durchblick auch nicht hat, denn er pröbelt einfach etwas herum. So verlassen wir die Stadt, die eigentlich viel kleiner ist, als man sie sich von der zentralen Position im Süden des Landes her vorstellt, nach Norden wieder, wo wir einen weiteren Campingplatz bei Köcherbäumen ansteuern. Dieser Platz hier ist nicht so bekannt und deshalb ist auch nicht viel Betrieb. Uns soll’s recht sein. Allerdings geht auch hier dieser kühle Wind, der uns nach einem Bier draussen schon bald wieder in unsere angenehm geschützte Hütte vertreibt.

Samstag, 01.08.2009 – Fish River Canyon

Obelix im //Garas Park Camp Nach dem Frühstück machen wir auch hier einen kleinen Rundgang durch den Köcherbaumwald. Dusky Sunbird (Russnektarvogel) an den Blüten eines Köcherbaumes Es ist ein bisschen wie Giant’s Playground und Köcher­bäume kombiniert im kleineren Massstab, dafür viel günstiger. Auf dem höchsten Punkt haben wir eine phantastische Rundumsicht auf die umliegende Landschaft. Wir haben uns entschlossen noch vor dem Wochenende Richtung Fish River Canyon aufzubrechen und fahren deshalb ein drittes Mal nach Keetmanshoop, um dort Einkäufe zu tätigen. Nach dem Einkauf zurück beim Fahrzeug kriegen wir es mit einer unangenehmen Figur zu tun. Der selbsternannte Parkwächter, dem wir gesagt hatten, dass er unser MGD nicht zu bewachen brauche, will 10 namibische Dollar. Diesen Phantasiebetrag bekommt er natürlich nicht und er beginnt Thomas, der immer noch draussen steht, zu beschimpfen und zu verwünschen. Die gute Piste C12 kurz vor dem Abzweig zum Fish River Canyon Zu guter, oder besser gesagt schlechter Letzt führt er noch eine Schein-Messerattacke, wobei Thomas ganz schön erschrickt, als dessen Hand aus der Jackentasche gegen ihn schnellt. Leider ist es auch nicht verwunderlich, dass dies in Namibia passiert, wie unsere bisherigen Erfahrungen in diesem Land zeigen. Die Auspuffaufhängung ist wieder gebrochen In der Stadt treibt sich auch ein dreiachsiger Dragoman Overlander Lastwagen herum, einer dieser rustikalen Busse, mit denen man in einem halben Jahr dasselbe wie wir machen kann, nämlich Afrika von Nord nach Süd oder umgekehrt zu durchqueren. Wir verlassen die Stadt, erst auf der Teer­strasse Richtung Lüderitz und biegen dann auf eine fast schnurgerade Piste Richtung Süden ab. Die Piste ist bis auf ein paar wenige Stellen in sehr gutem Zustand und wir kommen rasch vorwärts. 1. August-Essen, Vorspeise: Lachsbrötchen und Spumante Bei einem kurzen Stopp entdecken wir, dass die Aufhängung des Auspuffs nach Guinea zum zweiten Mal, diesmal aber an einer anderen Stelle, gebrochen ist. Ein Teil des Edelstahls, der von Action Mobil verbaut wurde, ist den Bedingungen von hartem Pistenwellblech einfach nicht gewachsen. Wir fahren bis zum Canyon Roadhouse, einer Lodge ausserhalb des Fish River Canyon Nationalparks, die zwar auch nicht ganz billig ist, aber doch nicht die hohen Preise der staatlichen Camps in den Nationalparks verlangt. 1. August-Essen, Hauptgang: Käsegriller Heute ist ja 1. August und wir haben es auch dieses Jahr nicht zu Fendant und Cervelats in eine Schweizer Vertretung geschafft. So feiern wir den Abend halt mit etwas erstklassigem Lachs und Spumante, den uns ELK zur Begrüssung bei unserem Besuch in der Schweiz geschenkt hatte. Anschliessend gibt’s, etwas patriotischer, noch die Chäsgriller vom Schweizer Metzger in Kapstadt vom Grill, zusammen mit feinem Teigwarensalat. Da wir heute recht früh dran sind, schauen wir uns noch eine DVD an. Vielleicht schaffen wir es tatsächlich, bis zu unserer Rückkehr in die Schweiz alle Filme, die wir mitführen, auch anzuschauen.

Sonntag, 02.08.2009 – Fish River Canyon

Sonntagmorgen: Bären am Honigtopf Nicht dass wir gestern am 1. August über die Stränge gehauen hätten, aber heute ist ja auch Sonntag, und so gehen wir den Tag gemütlich an. Thomas fragt einen der vorbeifahrenden Ranger, ob sie eventuell die gebrochene Auspuffaufhängung schweissen könnten. Typisch namibische weite Landschaft Zehn Minuten später bringt dieser das reparierte Teil wieder und es sieht ganz gut gemacht aus. Mal schauen wie lange es auch hält. Isabella strickt an den Puls­wärmern für Hand- und Fussgelenke weiter, die sie gestern begonnen hat. Es ist ja schliesslich auch Winter hier... Frühstück gibt es wieder einmal weit nach Mittag und anschliessend macht der Beck noch einen Teig, in den unsere letzten Wienerli eingerollt werden. Während der Teig geht, gehen wir auf eine kleine Wanderung in der Umgebung der Lodge, auf der wir die Weite Namibias und viele interessante Gesteins­formationen bewundern. Isabellas Knie macht die Tour schon ganz gut mit, ein schöner Fortschritt seit ihrer Meniskusoperation in der Schweiz. Zur Belohnung genehmigen wir uns ein Bier in der Bar der Lodge und dann ist es auch schon Zeit unsere Wurstweggen in den Ofen zu schieben.

Montag, 03.08.2009 – Fish River Canyon

Ein Netz voller Orangen: Eine geballte Ladung Vitamin C für wenig Geld Schon der dritte Tag in der Nähe des Fish River Canyon, und wir haben ihn noch nicht einmal gesehen. Damit wird’s auch heute nichts, denn wir schieben wieder einmal einen Putztag ein. Es ist die gründlichste Reinigung unseres MGD seit der Generalüberholung in Noordhoek und sie beschäftigt uns auch den grösseren Teil des Tages. Dann gibt’s am Nachmittag ein Bier mit etwas zu knabbern, bevor wir noch ein paar Sachen erledigen. Gerissene Felge Thomas lässt etwas Druck aus den Reifen und entdeckt dabei, dass wir in der hinteren linken Felge einen Riss haben. Unerfreulich! Das erklärt vielleicht auch, dass wir bei diesem Rad schleichend Luft verlieren, so dass wir jeden zweiten Tag wieder pumpen müssen. Damit ist morgen wohl erst mal ein Radwechsel angesagt, bevor wir den Ausflug zum Fish River Canyon machen können. Wie auch immer, heute kommt das Rindsfilet dran, das wir schon seit Stellenbosch im Kühlschrank herumkutschieren. Die erste Hälfte kommt auf den Grill und mit der zweiten Hälfte kochen wir ein Curry vor, damit wir es morgen, falls wir erst spät vom Canyon zurückkommen, etwas einfacher haben.

Dienstag, 04.08.2009 – Fish River Canyon

Thomas beim Radwechsel Nach dem Frühstück machen wir uns an den Radwechsel. Da wir noch zwei Ersatz-Wasserfilter zu verstauen haben, räumen wir erst einmal fast die ganze Garage aus. Bei dieser Gelegenheit kommen wir auch gleich an einen Satz Scheibenwischerblätter, denn diese müssen wir endlich mal ersetzen. Der Radwechsel selber geht problemlos vonstatten. Thomas geschafft von der Arbeit im Lehnstuhl Es ist das erste Mal, dass wir einen Reifen auf der viel schwereren Hinterachse wechseln und wir sind froh, dass auch dies reibungslos klappt. Eigentlich wollten wir ja jetzt zum Fish River Canyon fahren, aber wir sind etwas skeptisch, dass wir nach der anstrengenden Arbeit an der Sonne und im austrocknenden Wind das Erlebnis auch geniessen können. Deshalb verschieben wir dieses Traktandum auf morgen und machen uns einen gemütlichen Nachmittag. Zuerst sind wir gerne drinnen, geschützt vom Wind, und später, als dieser nachlässt, packen wir unsere Camping­stühle aus und sitzen draussen im Schatten, bis die Sonne hinter dem nahen Berg verschwindet. Schliesslich sitzen wir beide noch hinter Isabellas Laptop um Bilder zu sichten, und das erst noch ganz friedlich. Das feine Curry, das wir gestern vorbereitet haben, schmeckt auch ohne Trip zum Canyon vorzüglich.

Mittwoch, 05.08.2009 – Fish River Canyon

Acacia Pied Barbet (Rotstirn-Bartvogel) putzt unseren Grill Heute steht unserem Ausflug zum Fish River Canyon nichts mehr im Wege. Wir essen gemütlich etwas und brechen dann auf, wieder einmal nach allen anderen auf dem Campingplatz. Landschaft kurz vor Hobas, dem Eingang zum Fish River Canyon Park Unterwegs leeren wir erst mal noch unsere übervollen Abwassertanks und haben auch gleich ein Problem. Die Pumpe, die das Wasser vom einen Tank in den anderen pumpen soll, saugt plötzlich nicht mehr. Das hatten wir schon einmal ganz zu Beginn unserer Reise und damals war das Gehäuse der Pumpe gebrochen. Hoffen wir, dass es sich diesmal um eine einfache Verstopfung handelt. Es ist nicht weit bis nach Hobas, dem Eingang zum eigentlichen Canyon, wo auch der Eintritt bezahlt werden muss. Blick vom Hikers Viewpoint in den weniger spektakulären Beginn des Canyons Hier kommt etwas Hektik auf, denn Thomas findet seine Kreditkarte nicht. Isabella durchsucht in der Kabine alle möglichen Orte, wo sie sein könnte und Thomas versucht sich zu erinnern, wo er sie zuletzt in den Fingern hatte. Alles suchen und studieren hilft nichts, die Karte ist verschwunden. Blick auf den Hell’s Corner vom Hikers Viewpoint aus Schliesslich findet sie Thomas doch noch in der Gesässtasche seiner Hose, lose neben dem Portemonnaie. Typisch! Um den Eintritt zu bezahlen nützt sie dann zwar doch nichts, aber gut haben wir darüber geredet... Wir fahren die 10km bis zum Hauptaussichts­punkt und noch ein kleines Stückchen weiter bis zum Hikers Viewpoint, dem Ort, wo die fünftägige Wanderung durch den Canyon beginnt. Einige hundert Meter unter uns sehen wir eine Gruppe von Wanderern, die den Hike eben begonnen haben. Isabella findet den Vergleich mit dem Grand Canyon in den USA zwar schon etwas gewagt, aber eindrücklich ist er allemal. Zwei Japanerfamilien mit einem Wohnmobil Die wahren Dimensionen werden Thomas erst wirklich klar, als er später die Gruppe der Wanderer unten am Fish River entdeckt und sie viel, viel kleiner sind als er es erwartet hat. Zurück beim Main Viewpoint staunen wir, als wir auf ein gewöhnliches Miet-Motorhome treffen, das aussergewöhnlicherweise von Japanern bewohnt wird. Obelix am südlichsten Aussichtspunkt Noch mehr staunen wir, als wir merken, dass damit zwei Familien, mindestens neun Personen, unterwegs sind. Von hier aus unternehmen wir eine kleine Wanderung entlang der Abbruchkante bis zum sogenannten Sunset Point und zurück, und werden mit einem Blick in eine andere Windung des Fish River belohnt, der zwar zu dieser Jahreszeit nicht mehr fliesst, aber wesentlich mehr Wasser im Flussbett hat, als wir gedacht haben. Inzwischen ist es früher Nachmittag geworden und wir machen uns mit Obelix auf den Weg zum südlichsten Aussichts­punkt in rund 20km Entfernung. Die Strecke hat es in sich, es ist teilweise eine 4x4 Piste mit mindestens einer Obelix fordernden Stelle, die er aber natürlich problemlos meistert. Blick in den Fish River Canyon vom Rockies Point aus Beim Aussichtspunkt sind wir zuerst etwas enttäuscht, denn wir haben zwar einen guten Blick Richtung Süden und in einen Seitencanyon, aber der Fish River selber ist eine Krete von uns entfernt. Der Vollmond geht auf Auf dem Rückweg machen wir ganz in der Nähe und an der Abbruchkante nochmals einen Stopp, und hier haben wir wieder eine wunderbare Sicht in den eigentlichen Canyon. Als Zugabe sehen wir noch einige Springböcke, zwei Kudus und eine Gruppe von Hartmann’s Bergzebras, allerdings nur aus der Ferne, denn die Tiere sind scheu. Kurz vor Sonnenuntergang sind wir dann beim Sulphur Springs Viewpoint, und als wir gerade wieder abfahren wollen entdecken wir auf der anderen Seite des Himmelszeltes den Vollmond, der gerade aufgeht. Wir können uns fast nicht satt sehen und die Kameras klicken noch öfter als sonst. Bei einbrechender Dunkelheit sind wir zurück in Hobas, wo wir uns kurz entschlossen und nach Rücksprache mit einem Ranger der Einfachheit halber auf den grossen Parkplatz statt einen Campingplatz stellen. Wir sind geschafft, einerseits von den vielen Eindrücken der Landschaft, andererseits aber auch von Sonne, Wind, Wandern und Rüttelei. So verzichten wir auf die grosse Küche und machen uns über den Dip, den Isabella gestern zubereitet hat, her.

Donnerstag, 06.08.2009 – Ai-Ais

Ein letzter Blick auf den Fish River Canyon Wir schlafen gut auf dem Parkplatz, sind aber schon recht früh wieder auf den Beinen. Verrostetes, altes Pickup-Wrack am Pistenrand Bis zu der heissen Quelle von Ai-Ais weiter unten am Fish River ist es für namibische Verhältnisse nur ein Katzensprung, rund 70km, auf einer in der Michelin-Karte erst noch grün eingezeichneten, sprich landschaftlich schönen Route. Erst führt die Piste, in grossem Abstand zum Canyon, entlang dem östlichen Plateau nach Süden. Wir versuchen herauszufinden, auf welchem Rücken wir gestern am südlichsten Aussichtspunkt wohl gestanden haben, können den Ort aber nicht mit Sicherheit lokalisieren. Die gute Piste hinunter nach Ai-Ais am Fish River Dann führt die Piste in die Berge hinein und windet sich durch eine wunderbare, fast vegetationslose Fels- und Wüstenlandschaft hinunter bis auf 200m über Meer direkt an den Fischfluss. An der Anlage in Ai-Ais wird offensichtlich noch gebaut, gleich hinter dem Eingang entstehen neue Bungalows. Der grosse, angenehm warme Pool Wir sind für einmal wirklich früh dran, es ist noch nicht einmal Mittag und wir können uns ein schönes Plätzchen auf der grossen Anlage aussuchen. Es ist merklich wärmer hier, wir montieren sofort die kurzen Hosen und setzen uns mit einem Kaffee nach draussen. Am Nachmittag gehen wir zum Pool, der von der 65 Grad heissen Quelle, allerdings temperiert, gespiesen wird. Er ist erstens schön gross und zweitens angenehm warm. Wir möchten am liebsten nicht mehr aus dem Wasser steigen, denn draussen ist es mit dem leichten Wind der geht im ersten Moment unangenehm kühl. Unser Plätzchen im Resort Wir tun es dann trotzdem, denn um vier Uhr verschwindet die Sonne hinter den Felsen, die das Flussbett säumen, und wir möchten uns noch von den warmen Sonnenstrahlen trocknen lassen. Der Mond (und Jupiter) ist aufgegangen Als die Sonne dann wirklich abgetaucht ist können wir trotzdem in Sommerkleidern draussen verweilen, denn im Gegensatz zu den vergangenen Tagen kühlt es nicht sofort ab. Wir kochen wieder einmal ein Risotto und um es draussen zu essen reicht die in den Felsen gespeicherte Wärme noch. Wunderbar. Zusammen mit dem Mond geht ein anderer, natürlich winziger, aber doch aussergewöhnlich heller Himmelskörper auf. Wir vermuten, dass es Jupiter mit seinen Monden, die wir in unserem Feldstecher sehen können, ist.

Freitag, 07.08.2009 – Ai-Ais

Isabella auf den staubigen Spuren der Fish River Canyon-Wanderer Der gestaute Fischfluss oberhalb Ai-Ais Es gefällt uns so gut hier, dass wir im Prinzip schon gestern entschieden haben, noch einen Tag hier anzuhängen. Das Frühstück verdienen wir uns heute mit einem Spaziergang ein Stück flussaufwärts dem Fish River entlang. Es sind die letzten paar hundert Meter, die die Wanderer auf ihrem 5 tägigen Fish River Canyon Hike machen müssen, bevor sie zurück in der Zivilisation sind. Meistens ist der Weg ziemlich sandig, was in fünf Tagen sicherlich ganz schön in die Beine geht. Wir finden Spuren von Zebras und Pavianen, wobei wir von letzterem ein faules, im Sand sich sonnendes Exemplar entdecken. Es ist heute noch wärmer als gestern, so dass wir problemlos draussen frühstücken können. Wir stehen schon fast etwas verlassen auf unserem Plätzchen, alle unsere Nachbarn sind bereits weitergezogen. Eine der zahlreichen Dassie Ratten im Camp Bei unserem Standplatz wagt sich eine der vielen in der aus steingefüllten Drahtgitter­körben bestehenden Schutzmauer wohnenden Dassie Ratten in unseren Abfalleimer, um zu schauen, was es denn so Leckeres darin zu schmausen gibt. Isabella studiert nach dem Frühstück Vogelbestimmungsbücher Dumm nur, dass Thomas ihr dabei zuschaut und nun auf das verdutze Häufchen im Kübel hinunter­schaut. Sie versucht erfolglos mit einem Sprung daraus zu flüchten und Thomas denkt, dass die 15cm grosse Ratte es nie und nimmer aus dem gut einen halben Meter hohen Behälter schafft. Als Thomas Isabella holt, damit auch sie das herzige, jetzt aber eingeschüchterte Tierchen bewundern kann, entkommt das Kerlchen, unglaublich aber wahr, bevor Isabella auch einen nahen Blick darauf werfen kann. Wir geniessen noch etwas den Vormittag, der zum Nachmittag wird, womit es natürlich wieder an der Zeit ist, den angenehm warmen Pool aufzusuchen, bevor die Sonne wieder hinter den Felsen verschwindet. Die Thermalquelle von Ai-Ais Es wird heute wirklich fast sommerlich warm, draussen ist es über 25 Grad und drinnen nähert sich das Thermometer beinahe der 30 Grad Marke. Thomas rührt in der Pfanne In diesem Falle könnten wir doch unseren Aussenherd wieder einmal hervor­holen und statt drinnen in der Sauna in unserer Freiluft­küche kochen. Offensichtlich haben wir Heimweh nach dem tiefen Afrika: Das Fleisch bleibt im Kühlschrank, der Grill wird nicht eingeheizt, ein fleischloses Essen steht zum zweiten Mal innert zwei Tagen auf dem Menuplan. Isabella kocht Teigwaren mit einer Art Ratatouille à l’Arrabiata, wobei das Arrabiata vor allem von einer Büchse Chakalaka stammt, obwohl diesmal “mild and spicy“ drauf steht.

Samstag, 08.08.2009 – Aussenkehr

Blick ins weitläufige Gamchab Tal Es ist zwar noch nicht Sonntag, doch heute gibt’s bereits Zopf, der gestern noch in der MGD-Backstube entstanden ist. Für den dazugehörigen Honig müssen wir uns allerdings noch bis morgen gedulden. Dieser Berg drückt den Gamchab rechts in die Schlucht Heute können wir sogar in T-Shirts und Shorts draussen frühstücken, es wird immer besser mit den Temperaturen. Wir packen langsam zusammen und machen uns auf eine wiederum kurze Etappe, heute an die südliche Grenze von Namibia, an den Orange Fluss. Wir steigen vom Fish River dieselbe Strecke wieder hinauf, die wir vor zwei Tagen hinuntergefahren sind, biegen dann nach Süden ab und fahren über einen eher flachen Pass hinüber ins weitläufige Gamchab Tal, dem wir nun folgen. Wasser in der Fahrspur mögen wir eigentlich nicht besonders Schliesslich stehen wir vor einem Weidezaun und müssen uns entscheiden, ob wir weiter der Piste folgen, oder aber den steinigen Weg durch das Flussbett des Gamchab, das das letzte Stück vor der Einmündung in den Orange durch eine Felsenschlucht führt, nehmen sollen. Durch diese Felsen findet nicht nur der Fluss seinen Weg, sondern auch wir Nach kurzer Beratung entschliessen wir uns, die interessantere Variante einmal unter die Lupe zu nehmen. Der Weg verläuft erst ein Stück parallel zur Piste, einfach direkt im trockenen Flussbett. Dann trennen sich die Wege, denn der Fluss verabschiedet sich zusammen mit uns in eine spektakuläre Schlucht, in Südafrika würde man von einer Kloof, bei uns von einer Klus sprechen. Die Farben und Formen der Gesteine sind wieder einmal phantastisch und wir kämen aus dem Staunen nicht mehr heraus, wenn wir uns denn nicht auch noch unserem Weg über Stock und Stein widmen müssten. Eigentlich ist der Weg nicht speziell anspruchsvoll, einzig als wir doch noch etwas Wasser antreffen werden wir vorsichtig, denn wir wollen ja kein zweites Lagdo (Kamerun) erleben. Der Orange kurz vor Aussenkehr Die Stellen, an denen noch Feuchtigkeit vorhanden ist werden meist durch eine Salzkruste verziert, was dem Ganzen nicht unbedingt einen vertrauenswürdigen Anblick verleiht. Zufahrt zum Camp durch die Tafeltraubenplantage Sicherheitshalber erkundet Thomas die kritischste Stelle zu Fuss und kann damit Isabellas Bedenken etwas mindern. Nach einer intensiven Stunde zwischen den Felswänden kommen wir schliesslich am Orange Fluss wieder heraus, dem wir noch für 20km auf einer sehr guten Piste fluss­aufwärts bis Aussenkehr folgen. Der Ort überrascht uns mit vielen kleinen, eher ärmlichen Schilfhütten, besitzt aber einen richtigen Spar Supermarkt, der jetzt allerdings schon geschlossen hat. Wir fahren noch etwas weiter bis zur Norotshama Lodge, die inmitten von Traubenplantagen direkt am Orange River liegt. Der Orange im Nachmittagslicht flussaufwärts Hier werden Tafeltrauben produziert, die dank dem extrem trockenen Klima zwei Monate vor der südafrikanischen Konkurrenz reif sind und darum einen sehr guten Erlös bringen. Der Orange am Abend flussabwärts Zur Zeit ist allerdings auch an diesen Traubenstöcken noch nicht viel los, die ersten Sorten haben eben erst zu treiben begonnen. Heute sind wir zum ersten Mal seit uns unendlich lange erscheinender Zeit wieder einmal nahe der 30 Grad Celsius Marke. Wir stellen sofort Tisch und Stühle draussen im Schatten auf und stärken uns mit feiner namibischer Wurst und internationalem Käse. Nach einem wunderschön farbigen Sonnenuntergang am Fluss wäre es eigentlich Zeit das Grillfeuer zu starten, aber Thomas hat irgendwie keine Lust dazu. Wahrscheinlich liegt das Vesperplättchen noch zu schwer im Magen. So fällt auch für Isabella der Znacht wohl oder übel aus. Stattdessen gibt’s dann gleich den Schlumbi, natürlich doch noch mit ein paar Pringles Chips.

Sonntag, 09.08.2009 – Rosh Pinah

Brownthroated Martin (Braunkehl-Uferschwalben) graben ihre Nester in Böschungen Auch heute können wir draussen frühstücken und heute gibt’s den Zopf mit Honig. Tolle Landschafte im Orange Tal auf dem Weg nach Rosh Pinah Anschliessend machen wir nochmals eine kurze Runde zum Oranje Fluss. Dort ist ein Ponton vertäut und auf dem Schild davor sitzt wie gestern Abend ein Kingfisher, den wir dank Fernglas als Pied Kingfisher identifizieren können. Es gesellt sich noch ein zweiter dazu, aber als sich Thomas anschleicht um ein Foto zu schiessen flüchten beide. Die Gegend am Fluss ist überhaupt sehr vogelreich, darunter sind auch Schwalben, die ihre Nester in ein Bord gegraben haben. Ein Deutscher, der für einige Jahre in Südafrika gelebt hat und jetzt mit Freunden ferienhalber in Namibia unterwegs ist, kommt vorbei und fragt Isabella über unser MGD aus, so dass sie fast eine halbe Stunde Red’ und Antwort stehen muss. Die Mine von Rosh Pinah Wir füllen noch einen Wassertank und machen uns dann auf den Weg, dem Orange entlang, ihm jetzt wieder flussabwärts folgend. Dabei überqueren wir den Fish River, der auch hier zwar nicht mehr fliesst, aber noch viele stehende Tümpel aufweist. Blick auf das Camp in der Namuskluft Nach rund 90km verlassen wir den Oranje und drehen nach Norden, wobei wir schon bald wieder etwas in die Höhe klettern. Kurz vor Rosh Pinah beginnt der Teer, doch nach wenigen Kilometern und noch vor dem Ort biegen wir auf eine holprige Piste ab, die uns über knapp 15km zu unserem Camp in der Namuskluft führt. Dort setzen wir uns wieder nach draussen und geniessen die Sonne, bevor wir noch einen kleinen Spaziergang in die Hügel hinter dem Camp unternehmen. Heute gibt’s nach langem wieder ein Grillfeuer, das mangels Anfeuerholz zuerst nicht recht will, nach gutem zufächeln dann aber eine schöne Glut entwickelt. Es kommt Gemüse in der Alufolie und zwei rechte Lappen Rumpsteak darauf. Das Fleisch kommt ganz gut, wir essen aber drinnen, denn man merkt den Temperaturen an, dass wir wieder einiges höher sind als an den Tagen davor.

Montag, 10.08.2009 – Aus

Nebel weiter unten im Tal Diese Nacht verteilt Thomas wieder einmal einen Fusstritt. Diesmal gilt es eine Hyäne zu vertreiben. Gelbe Blumen in der Namuskluft Zu Isabellas Glück liegt Thomas so im Bett, dass er gegen die Fahrzeugrückwand tritt und damit nur seine eigenen Zehen malträtiert. Vielleicht liegt es aber an diesem Zwischen­fall, dass sie danach nicht mehr sehr gut schläft und am Morgen fast nicht aus den Federn mag. Als wir endlich aufgestanden sind staunen wir nicht schlecht, als wir talabwärts Richtung Rosh Pinah einen Nebelsee sichten. Wir fahren am späteren Vormittag los, kommen aber nicht sehr weit, denn Isabella will sich die vielen in unter­schiedlichen Farben blühenden Sträucher entlang der Piste unbedingt ansehen. Weisse Blüte in der Namuskluft Sie schiesst viele Fotos, so dass Thomas denkt, sie wolle jede einzelne Blüte dokumentieren. Landschaft wischen Rosh Pinah und Aus Schliesslich kommen wir in die Bergwerks­stadt Rosh Pinah und füllen im hiesigen Supermarkt unsere Vorräte wieder etwas auf. Hier ist es angenehm. Auf dem Parkplatz vor dem Spar gibt es keine herumlungernden Typen, die auf Obelix aufpassen wollen. Irgendwie merkt man, dass hier, abseits von allem, nur Leute wohnen, die im Zusammenhang mit den Minen Arbeit haben, und denen es deshalb wirtschaftlich recht gut geht. Als wir weiterfahren sehen wir etwas ausserhalb dann allerdings doch noch eine der sogenannten “informellen“ Wohnsiedlungen, sprich ein Quartier aus Bretterbuden. Blick in die Garubebene bei Aus Die Strasse steigt nun bald auf über 1’000m und wir fahren rund zwei Stunden lang über von Bergketten gesäumte und trotzdem unendlich scheinende Hochebenen. Vorwitzige Streifenmaus In Aus fahren wir in die Klein Aus Vista Lodge, die auf dem Campingplatz trotz viel Betrieb für uns noch ein freies Plätzchen hat. Hier fallen uns, erstens, die vielen Siedlerwebervögel auf, die vorwitzig zirpend auf dem Boden umher hüpfen und, zweitens, Streifenmäuse, die zwischen den Vögeln ebenfalls nach Nahrung suchen. Heute lassen wir wieder die Hände vom Feuer und Isabella macht das Schweinsfilet, von dem wir hoffen, dass es nicht aus Südafrika stammt, klassisch in der Bratpfanne, eben à la Isabella. Es schmeckt tatsächlich wunderbar, genauso wie der feine Eisbergsalat.

Dienstag, 11.08.2009 – Lüderitz

Die Strasse nach Lüderitz kurz nach Aus Auf dem Weg nach Lüderitz besuchen wir zuerst die wilden Pferde der Namib, die etwas westlich von Aus vor allem beim Wasserloch von Garub anzutreffen sind. Die wilden Pferde der Namib am Garub Wasserloch Wir zählen rund sechzig Pferde, darunter zig Fohlen. Viele Tiere liegen träge im Sand, manche von ihnen der Länge nach ausgestreckt. Drei von ihnen stehen im Schatten des Unterstandes, der eigentlich für die zweibeinigen Besucher gemacht ist. Es gibt verschiedene Legenden, woher diese Pferde ursprünglich stammen. Die populärste davon ist, dass sie dem Gestüt von Schloss Duwisib entlaufen sind. Wir fahren weiter über wüsten­hafte Hochebenen, immer etwas dem Meer entgegensinkend. Die Bahnlinie, die bei unserem letzten Besuch aufgegeben war, sieht ziemlich gut unterhalten aus, aber es ist weit und breit kein Zug zu sehen. Wüstenhafte Landschaft bei Garub Nach einigen weiteren Kilometern verstehen wir auch warum: Die Linie wird offensichtlich neu gebaut, denn plötzlich fehlen die Schienen und der Trasse entlang liegen alles neue Betonschwellen. Thomas hält das Steuer locker bei 75 Sachen Die neu aufgeschüttete Trasse sehen wir bis in die Dünenfelder kurz vor Lüderitz, doch dort ist sie bereits wieder von Dünen überwandert. Komischerweise sehen wir aber auf der ganzen Strecke keine Bauaktivitäten, so dass wir uns fragen, ob dem Projekt wohl das Geld ausgegangen ist. In Lüderitz wollen wir erst mal einige Dinge erledigen. Thomas’ Natel lässt sich nicht mehr einschalten, so dass wir nun total vom mobilen Internet abgeschnitten sind. Beim namibischen Provider wollen wir deshalb Isabellas Handy entsprechend konfigurieren lassen. Die Geisterstadt Kolmanskop Leider hat MTC hier keine eigene Filiale und bei der uns in der Touristeninformation empfohlenen privaten Vertretung geht gar nichts. Unsere Nachfrage, ob sie sich mal das defekte Handy anschauen könnten, wird in einem Satz erledigt: Handys können nur in Windhoek repariert werden. Lüderitz liegt in einer unwirtlichen Gegend Wir haben auch schon kompetentere Läden gesehen. Aber wir haben ja noch eine Scratch-Card fürs Wi-Fi der namibischen Telecom, mit der wir bei einem ihrer Hotspots einloggen und surfen können. Als wir das versuchen bekommen wir den Fehlerspruch, dass die Karte nicht mehr gültig sei. Die anwesende Dame will sich für uns gerne erkundigen, was jetzt genau mit der Karte ist, aber leider sei die zuständig Person erst um vierzehn Uhr wieder erreichbar. Inzwischen haben wir auch heraus­gefunden, dass die Wäscherei, auf die wir gesetzt haben, nicht mehr existiert. Wir sind etwas frustriert; das wird wohl nix mit uns und Lüderitz... Häuser in Lüderitz Wir gehen erst mal in die beiden Supermärkte der Stadt, und hier läuft natürlich wieder die Nummer mit der Fahrzeugbewachung. Wir ignorieren sie und fahren dann zurück zur Telecom. Der Hafen von Lüderitz bringt etwas Farbe in die Stadt Hier wird uns nun bestätigt, dass die Karte immer noch gültig und auch einige Dollar wert ist. Nur nützt uns das leider nichts, denn wir erhalten denselben Fehlerspruch. Es könne daran liegen, dass sie ein Problem mit einem Server hätten. Noch frustrierter fahren wir zum Campingplatz, der auf einer Halbinsel vor dem eigentlichen Hafen liegt. Es ist, wie nicht anders zu erwarten, windig und wir stellen uns so hin, dass der Eingang möglichst geschützt ist. Jetzt gibt’s aber erst einmal einen Kaffee und ein paar Guetzli. Wenigstens kriegen wir hier wieder unseren Lieblings­sender, das deutschsprachige Radioprogramm der Namibia Broadcasting Corporation, kristallklar in die gute Stube. Wir haben noch eine Boerewors im Kühlschrank, die unbedingt auf den Grill muss. Es ist zwar gar nicht einfach, ein vernünftiges Feuer bei diesem starken Wind hinzukriegen, aber zum Schluss haben wir eine richtig feine, würzige Wurst auf dem Teller.

Mittwoch, 12.08.2009 – Lüderitz

Der Campingplatz auf Shark Island Es ist gestern natürlich wieder einmal später geworden, wir wussten ja, dass wir hier bleiben. Isabella ist trotzdem kurz nach sieben Uhr schon munter. Vom Wind gebeugter Strauch beim Campingplatz Wir haben noch viele Fotos von Südafrika auszusortieren und das beschäftigt uns bis in den frühen Nachmittag. Damit aber nicht genug, wir wollen ja irgendwann noch einen Homepage-Update auf den Server laden, also gibt’s noch viel Arbeit an den Laptops. Heute ist es noch wesentlich windiger als gestern, unser quer im Wind stehendes MGD schaukelt manchmal ganz schön. Kurz vor Sonnenuntergang gehen wir unser Köpfe etwas auslüften und schauen der Sonne zu, wie sie sich für heute verabschiedet. Ausser einem Wohnwagen haben alle Camper zusammengepackt, wir sind die einzigen die noch auf dem weitläufigen, windigen Platz ausharren. Gischt der Wellen auf der feuchteren Seite von Shark Island Zum Glück muss Thomas heute kein Feuer machen, damit wäre er wohl endgültig überfordert gewesen. Stattdessen kochen wir nach längerem wieder einmal ein Voressen im Dampfkochtopf und es schmeckt auch gut. Thomas an der frischen Luft beim Fotografieren Aber wir können es gar nicht richtig geniessen, denn im Radio läuft gerade die im letzten November schon beschriebene Kult-Quiz­sendung “Köpfchen, Köpfchen“. Als nach einer halben Stunde zwischendurch bereits Musik gespielt werden muss, weil gerade niemand mehr anruft, greifen wir selber zum Telefon und nicht wirklich überraschend kommt Thomas gleich beim ersten Versuch durch. Schade nur, dass er an der Frage scheitert, welcher Staatschef neulich Namibia besucht habe. Hm, da waren wir wohl gerade im Ausland, als Raoul Castro aus Kuba hier war... Wie ein langjähriger Hörer fragt er die Moderatorin, ob er gleich noch der Ehefrau den Hörer für eine Frage weitergeben dürfe, was ja eigentlich fast üblich ist. Isabella hat mit der Beantwortung der Frage, wie die Veranstaltung zu Beginn einer Kunstausstellung heisst, keine Mühe. “Vernissage“ ist ihre richtige Antwort und sie nimmt damit an der Verlosung des Preises, einem Gutschein für ein Restaurant in Windhoek im Wert von rund zwanzig Franken, teil. Ihre Chancen stehen immerhin 1:21, verglichen mit Zahlenlotto eine Riesenchance. Da die Telefonleitungen weiterhin nicht sehr heiss laufen und das auch so üblich ist ruft Thomas gleich noch einmal an, um sein Glück ein zweites Mal zu versuchen. Auch diesmal erhält er eine namibische Frage, nämlich wie die Stadt Khorixas früher geheissen habe. Scheibe, da muss er schon zum zweiten Mal passen. Isabella gewinnt den Gutschein dann zwar doch nicht, aber wir haben es immerhin schon ins namibische Radio geschafft. Die Telefonnummern zum Anrufen haben wir uns gleich im Handy gespeichert, schliesslich läuft am nächsten Mittwoch wieder “Köpfchen, Köpfchen“.

Donnerstag, 13.08.2009 – Lüderitz

Der heutige Tag verläuft fast wie gestern, wir arbeiten an den Laptops. Etwas Abwechslung bringt der Nachmittag, als ein grüner Mercedes Rundhauber mit deutschem Kennzeichen neben uns anhält. Obelix nachts auf dem Campingplatz Es sind Andrea und Achim, die mit ihrem Fahrzeug ebenfalls die Westroute gefahren und jetzt auf dem Weg nach Südafrika sind. Wir laden sie zu einer Tasse Kaffee ein, die wir bei wesentlich weniger Wind als gestern sogar draussen trinken können. Wir unterhalten uns ein Weilchen bevor sie wieder weiter­fahren. Sie wollen in der Stadt noch einkaufen und sich dann einen einsamen Platz irgendwo am Meer suchen. Nach einer weiteren Fotoauswahl-Session ist es dann bereits wieder an der Zeit etwas für das leibliche Wohl zu tun. Thomas möchte den Aufwand klein halten, aber Isabella überzeugt ihn davon, dass wir eines unserer Rumpsteaks in ein chinesisches Beef with Cashews verwandeln könnten. Auch gut.

Freitag, 14.08.2009 – Lüderitz

Der Manager des Campingplatzes steht vor Obelix Am Morgen, genau wie schon gestern Abend, hat es praktisch keinen Wind und die Sonne scheint angenehm warm vom Himmel. Wir könnten eigentlich draussen frühstücken. Lüderitz mit Hafen Der Platzmanager kommt vorbei, um das Geld für die nächste Nacht einzukassieren. Er hat keine Freude am Wetter, das sei ihm viel zu warm und dazu käme am Nachmittag der Wind von der falschen Seite, nämlich vom Land, und bringe Sand mit sich. Wir wollen heute ins Städtchen, einerseits um etwas einzukaufen, andererseits um in einer anderen Laundry etwas Wäsche waschen zu lassen. Eine gute Gelegenheit, Asterix wieder einmal zu bewegen. Allerdings hätten wir die leere Batterie wohl eher zu laden beginnen sollen, so wird das nichts. Thomas, Asterix und Obelix auf Shark Island vor Lüderitz Kurz entschlossen hält Thomas ein vorbeikommendes Auto an und fragt, ob sie uns nicht schnell überbrücken könnten. Gesagt getan, Asterix läuft. Während Thomas Asterix bei Laune hält, montiert Isabella Windschutzscheibe und Spiegel und sucht dann für Thomas auch noch Jacke, Helm und Handschuhe zusammen. Der romantische, aber windige Shark Island Campingplatz Der geht dann auf eine halbstündige Ausfahrt bis zur Geisterstadt Kolmanskop und wieder zurück, um die Batterie zu laden. Dabei wird er und vor allem Asterix fast sandgestrahlt, denn der angesagte Wind hat plötzlich und kräftig eingesetzt. Zurück auf der Hai-Insel zeigt sich, dass der Ausflug nicht gereicht hat, denn die Batterie ist nicht genügend geladen, um Asterix wieder anzulassen. Da gibt’s nur eines: Stadtfahrt verschieben und die Batterie über Nacht laden. Hoffentlich hilft’s und die Batterie ist nicht hinüber... Inzwischen ist schon wieder ein Fahrzeug aus Europa eingetroffen. Es ist ein Unimog aus Holland, der ebenfalls die Westroute gefahren ist und nun auch auf dem Weg nach Südafrika ist. Wir plaudern einige Zeit mit Willem, der einen Hälfte des Paares, und es stellt sich heraus, dass sie die Holländer sind, von denen uns gestern Andrea und Achim erzählt haben. Sie hatten gröbere Probleme mit ihrem Fahrzeug in Angola und dadurch auch ein Problem mit ihrem unfreiwillig verlängerten Aufenthalt im dortigen Land. Jetzt läuft ihr Unimog wieder, aber sie waren ziemlich frustriert, von den elf Monaten, die sie unterwegs waren, sechs Monate unterwegs stecken­geblieben zu sein. Abends wird es heute ziemlich kühl, wir sind froh, uns wieder im MGD verkriechen zu können.

Samstag, 15.08.2009 – Lüderitz

Thomas beginnt Asterix garagenfertig zu machen Als erstes versucht Thomas am Morgen Asterix zu starten, aber einzig ein Knistern vom Relais ist zu hören. Da ist wohl die Batterie doch futsch und wir müssen uns in Windhoek Ersatz besorgen. Thomas beginnt gleich damit, Asterix wieder zu versorgen und erwischt damit Isabella auf dem falschen Bein, die noch gar nicht richtig wach ist. Damit wir doch noch ein paar Sachen in der Stadt erledigen können, packen wir rasch zusammen und tuckern halt mit Obelix dorthin. Der Leuchtturm am Diaz Point Erst geben wir unsere Wäsche ab und installieren uns dann in einem Internet­schuppen, da unsere Wi-Fi Scratch-Card, wie nicht anders zu erwarten war, immer noch “expired“ ist. Dafür ist der Anschluss dort ganz schön schnell, Isabella ist zufrieden. Trotzdem findet Thomas Zeit, endlich seinen wilden Schopf etwas schneiden zu lassen. Wir machen noch ein paar Einkäufe für das Wochenende und treffen dabei Achim noch einmal. Das Diaz-Kreuz. Im Hintergrund knapp sichtbar das Nebelhorn, das wir dieses Mal nie gehört haben Sie sind zwei Tage an einer einsamen Bucht auf der Lüderitz-Halbinsel gestanden und fahren heute weiter. Auf diese Halbinsel machen wir heute, nachdem wir die Wäsche wieder abgeholt haben, auch einen Ausflug. Wir fahren zum Diaz Point, wo der portugiesische Seefahrer Bartholomeu Diaz 1488 ein Kreuz errichtete. Es bläst ein starker, kühler Wind und die Brandung des Südatlantiks drischt auf die felsige Küste. Es ist ein unwirtlicher Ort, verstärkt durch die lebensfeindliche Trockenheit. Dass hier überhaupt jemand auf die Idee kommt an Land zu gehen... Farbiges Fenster im Treppenhaus der Villa Goerke Heute sind nicht einmal viele der sonst hier anzutreffenden Seehunde zu sehen. Wir fahren nach Süden zur Grossen Bucht und sehen unterwegs an den Uferlagunen ein paar Flamingos. Wir können uns nicht erinnern, wann wir diese eleganten Vögel zum letzten Mal gesehen haben. Die Afrikanischen Pinguine, für die wir einen Halt vor der Halifax Insel machen und von denen wir mit unseren Ferngläsern grosse Kolonien ausmachen können, haben wir hingegen erst vor kurzem in Südafrika von Nahem gesehen. Zurück in Lüderitz besuchen wir die zwei herausragenden “Bauwerke“ in der Stadt aus der Zeit der deutschen Kolonie: Das Goerke Haus Die sonst eher einfache, von der Lage her aber dominante Felsenkirche mit ihren wunderschönen Glasfenstern und das “Goerke Haus“. Dieser verwinkelte Palast wurde von einem deutschen Offizier und Geschäftsmann in der hier ansässigen Diamantenindustrie für seine Frau gebaut, der es nach zwei Jahren aber langweilig wurde, so dass beide zurück nach Deutschland zogen. An der Agate Beach Das Haus hat auch heute noch alle Qualitäten eines Traumhauses mit einem Turmzimmer und grossen Bädern. Kurz vor Sonnenuntergang fahren wir noch etwas nach Norden an die Agate Bucht. Wir beschliessen, dass wir auf dem Rückweg in der Stadt eigentlich unser Hochzeitsessen vorholen und wieder einmal Fisch essen könnten. Wir gehen ins Ritzi’s, das beste Restaurant der Stadt an der neu gebauten Hafenfront. Das Essen ist gut, aber Isabella verhungert mit ihren zehn Garnelenschwänzchen beinahe, so dass für einmal sogar sie ein Dessert bestellt. Es ist schon dunkel als wir auf den Campingplatz kommen und feststellen müssen, dass unser Platz bereits besetzt ist. Da hätten wir wohl doch irgendein Besetztzeichen stehen lassen sollen. Jä nu, wir stellen uns einfach einige Meter daneben und schlafen dort genauso gut.

Sonntag, 16.08.2009 – Lüderitz

Ein typischer Sonntag, wenigstens am Morgen. Wir nehmen es gemütlich und frühstücken ausgiebig. Draussen haben wir heute zum ersten Mal den sonst gar nicht so seltenen Nebel, der sich im Verlauf des Vormittags auflöst. Die Sonne senkt sich über der Radford Bay Während Isabella wie immer fleissig an der Homepage arbeitet nimmt sich Thomas der streikenden Abwasserpumpe an. Nach der etwas aufwändigen Demontage, worin er allerdings von Marokko her noch Übung hat, findet sich der Fehler rasch. Zwei Flügel des Impellers sind abgebrochen und blockieren nun die Pumpe. Zum Glück haben wir Ersatz dabei, so dass die Pumpe nach einem kurzen Testlauf wieder eingebaut werden kann. Heute kochen wir wieder einmal eines der feinen fleischlosen Gemüsecurrys und Isabella kriegt es wunderbar hin. Selbst nach dem Vergnügen ist noch einmal Arbeit angesagt. Wir bereiten die Homepage soweit vor, dass wir wenigstens den Teil von Südafrika vor der “Schweizerreise“ morgen veröffentlichen können. Dabei wird es natürlich wieder einmal (zu) spät.

Montag, 17.08.2009 – Aus

Obelix abfahrbereit auf Shark Island Auch heute beginnt der Tag wieder grau. Wir sind aber optimistisch, die Sonne in Verlauf des Tages noch zu sehen. Für unsere Verhältnisse sind wir schon relativ früh unterwegs. Blick auf ein Haus der Geisterstadt Kolmanskop Im Städtchen erledigt Isabella die Internet­geschichte, währenddessen sie Thomas fortschickt, damit er sie bei der Arbeit nicht nervös macht. Der schlendert etwas durch die hübsch gemachte Hafen­front und genehmigt sich dann einen Cappuccino in einem Café. Als er bezahlen will ist es wieder einmal soweit: Er blickt in ein leeres Portemonnaie. Sich verlegen entschuldigend macht er sich auf, das fehlende Geld zu holen, um seine Schulden zu begleichen. Als dies erledigt ist, ist auch Isabella bereits fertig und wir können nach einigen Einkäufen kurz vor ein Uhr endlich richtig losfahren. Etwas ausserhalb Lüderitz wollen wir uns die Geisterstadt Kolmanskop anschauen. Ab 13 Uhr gibt es allerdings nur noch einen sogenannten “Sunset-Permit“, der zwanzig Franken pro Person kostet. Da sagen wir einfach “nein, danke“, und wir ärgern uns nicht einmal besonders. Grosse Straussenfamilie kurz vor Aus Wir haben die Ruinen ja schon vor gut vierzehn Jahren besucht und von aussen sieht das Ganze auch nicht sehr verändert aus. Obelix klettert wieder bis fast auf 1’500m nach Aus und, wie wir vermutet haben, an die Sonne. Die einsame Overflow-Campsite in Klein Aus Vista Unterwegs sehen wir sogar einige Springböcke, ein Oryx, natürlich Strausse, darunter eine richtige Grossfamilie, und eines der wilden Pferde der Namib. Wir steuern noch einmal das Klein Aus Vista Camp an, wo allerdings schon alle Plätze belegt sind. Wir dürfen aber auf die Overflow-Site, die etwas oberhalb der übrigen Plätze und damit ein Stück entfernt von Toiletten und Duschen liegt. Wir entschliessen uns noch etwas Handwäsche zu machen und schon bald haben wir eine Bilderbuch-Wäscheleine, die im Wind flattert. Die Sonne verschwindet schon bald hinter den Hügeln und lässt die Felsen über unserem Camp auf der gegenüberliegenden Seite wunderbar rot erleuchten, was sich mit einem Glas Wein in der Hand gediegen betrachten lässt.

Dienstag, 18.08.2009 – Namtib

Grosses Siedelweber-Nest gleich neben unserem Schlafplatz Während Isabella noch eine Runde schläft haut Thomas bereits in die Tasten seines Laptops um das aufzuschreiben, für was es gestern wegen eines akuten Müdigkeitsanfalles nicht mehr gereicht hat. Kleine, filigrane, rosa Blüte Draussen erleuchtet die Sonne bereits wieder die felsigen Hänge, während wir noch im kühlen Schatten liegen. Wenig später staunt Thomas allerdings nicht schlecht, als wir plötzlich von Nebel eingehüllt sind. Der lichtet sich dann zwar wieder, aber es ziehen tieffliegende Wolken über uns hinweg. Nach dem Frühstück und erledigtem Grossabwasch gehen wir noch auf einen der beschilderten Wanderwege hier auf dieser Farm. Der Aufstieg zum Aussichtspunkt in Klein Aus Vista Das Wetter ist jetzt richtig ungemütlich, es ist stark bewölkt und ein kalter Wind fegt über die Landschaft. Aber wir sind ja anständig ausgerüstet und so können wir uns an den vielen Blumen und Blüten, die wir unterwegs antreffen, freuen. Es ist unglaublich, wie vielfältig die Farbenpalette in dieser kargen Umwelt ist. Wir sind auf dem Sunset-Trail unterwegs und steigen deshalb auf einen Aussichtspunkt mit Blick nach Westen. Orchidee-ähnliche Blüte Zu dieser Tageszeit sehen wir natürlich nicht die Sonne untergehen, dafür Regen­schleier über die weite Ebene ziehen. Das überrascht uns sehr, sind wir hier doch in einer der trockensten Ecken dieses Kontinents. Hoffen wir nur, dass wir unsere Runde beendet haben, bevor der Regen auch uns erreicht. Wir gehen weiter über Stock und Stein und werden die letzten fünf Minuten dann doch noch horizontal geduscht. Es fühlt sich fast wie in der Schweiz beim Skifahren in richtigem Hudelwetter auf einer exponierten Piste an. Wir fahren gleich zum Restaurant der Lodge und genehmigen uns einen doppelten Espresso um uns etwas aufzuwärmen. Eigentümliches Windrad bei Neisip nördlich von Aus Bald nach Aus verlassen wir die Teerstrasse und folgen der C13 nach Norden. Kudus machen sich aus dem Staub Hier wird das Wetter langsam besser und wir können die Gross­artigkeit dieser Landschaft bestaunen. Nach gut 50km biegen wir wieder gegen Westen auf die berühmte D707 ab, und damit auch den Wolken entgegen. Trotz der Bekannt­heit dieser Strecke unter Touristen kommt uns kein einziges Fahrzeug entgegen. Die Strecke führt teilweise sehr nahe am Namib-Naukluft Park entlang und es begegnen uns schon bald vier Kudus, die aber hier, auf Farmgelände, viel scheuer als in den Nationalparks sind und sich über den Zaun davonmachen. Auch zwei Füchse, von denen wir nicht sicher sind, ob es sich um Cape Foxes handelt, rennen davon. Oryx in ungewohnt feuchter Umgebung Bei der Zufahrt zu unserem Tagesziel, der Namtib Farm, begegnen wir noch vielen Oryx und Springböcken, denen das schlechte Wetter, das wir nun wieder erreicht haben, nichts auszumachen scheint. Wunderliches Wolkenspiel über der Namib Wir installieren uns auf einem der grossen Plätze und verziehen uns in unser gemütliches Zuhause, denn draussen geht das feuchte, windige Wetter weiter. Heute ist ja wieder einmal hoher TIM-Feiertag und so holen wir unsere letzte Flasche Pongrácz aus dem Kühlschrank, um mit dem feinen Saft gebührlich anzustossen. Isabella zaubert danach noch ein leckeres chinesisches Gericht auf den Tisch und Thomas weiss wieder einmal, warum er die Rezeptanweisung “in heissem Öl anbraten“ überhaupt nicht mag. Aber die Küche schliessen wir für heute zu und unterhalten uns dafür noch mit einer unserer DVDs: “Und ewig grüsst das Murmeltier“, immer wieder ein Genuss.

Mittwoch, 19.08.2009 – Namtib

Obelix auf dem Campingplatz der Farm Namtib Als wir aufstehen ist der Himmel stahlblau wie wenn nichts gewesen wäre. Farm Namtib Draussen ist es noch bitterkalt; die Gräser, die noch im Schatten liegen sind mit Reif belegt. Jetzt können wir auch sehen, in was für einer wunder­baren Umgebung wir gelandet sind. Doch vorerst einmal müssen wir noch die Hypothek des Vorabends abarbeiten. Am frühen Nachmittag machen wir dann einen ausgedehnten Spaziergang zur eigentlichen Farm mit der Lodge und genehmigen uns dort einen Kaffee. Mit der hier möglichen Farmrundfahrt wird es leider nichts, zu dieser Jahreszeit sei es im offenen Fahrzeug viel zu kalt. Schade. Dafür nehmen wir uns zum Grillieren eine Boerewors mit zurück zum MGD. Lämmer suchen blökend ihre Mütter Auf dem Rückweg werden wir noch Zeuge der Rückkehr der Schafe von der Weide. Tieforanger Abendhimmel über der Namib Die Lämmer, die im Pferch zurück­geblieben sind, blöken wie wild um ihre heimkehrende Mutter zu finden, denn sie haben natürlich Hunger. Was für ein Durcheinander! Im Camp heizt Thomas kurz vor Sonnen­untergang den Boiler ein, damit es noch eine einigermassen angenehme Dusche gibt. Als wir vom Duschen zurückkommen verabschiedet sich der Tag gerade wieder einmal in einer unheimlichen Farbenpracht. Einen so tieforangen Himmel haben wir wohl noch nie gesehen. Vielleicht liegt es am Dünenmeer hinter dem die Sonne gerade versunken ist? Als die Wurst auf den Grill kommt ist es natürlich längst stockdunkel. Wir essen drinnen, denn draussen weht ein viel zu kalter, steifer Wind.

Donnerstag, 20.08.2009 – Duwisib

Landschaft am Rand der Namib Dünen der Namib In der Nacht weht der Wind sturmmässig, gegen Morgen ist an Schlaf fast nicht mehr zu denken. Zum Glück steht Obelix frontal im Wind, so dass unser MGD wenigstens nicht so stark schaukelt. Wir fahren durch unbeschreibliche Landschaften weiter nordwärts. Zuerst geht’s noch etwas dem Namib-Naukluft Park und damit roten Dünen entlang. Es gibt wieder viele Oryx, einige Springböcke und auch etliche Bat Eared Foxes zu sehen. Die Piste, die D707, ist leider ziemlich bockig, wir werden ganz schön durchgeschüttelt. Wir fahren nach Duwisib, dem Ort, wo mitten im Nirgendwo ein eigentliches Schloss steht. Zwei Oryx am Zaun des Namib-Naukluft Park Der deutsche Hans-Heinrich von Wolf, aus adligem Geschlecht und Mitglied der Schutztruppe, liess es 1909 für sich erbauen. Die “Ritterhalle“ im Schloss Duwisib Eigentlich ist es ja nichts anderes als eine exzentrische Form eines Farmhauses. Der Hauptmann und seine Frau konnten das kühle Gemäuer aber nicht lange geniessen, denn bald nach Ausbruch des ersten Weltkrieges fiel der patriotische Mann bei einer Schlacht in Frankreich. Der Eintritt ins Schloss ist mit gut acht Franken pro Person ganz schön happig. Umso trauriger, und auch ärgerlicher, ist es zu sehen, dass das Schloss mehr schlecht als recht unterhalten wird. Nach dem wir uns ausführlich umgesehen haben, verziehen wir uns auf das angegliederte Rest Camp. Bild von Baron Hans-Heinrich von Wolf, dem Erbauer dieses exzentrischen Bauwerks Auch das Campieren ist hier auf dem staatlichen Platz teurer als anderswo. Obelix einsam auf dem Campingplatz von Duwisib Genauso wie auf der Farm Namtib gestern hat es auch hier im Sanitär­block vor den Duschen Dusch­vorleger. Mit dem Unterschied, dass dort jeden Tag frische, saubere Lappen hingelegt wurden, während sie hier vor Dreck stehen... Wir grillieren auch heute, und diesmal brennt das Holz, das uns ein Mann vorbeibringt, so gut und schnell, dass Isabella mit der Vorbereitung der Grillsachen schwer in Stress kommt. Zu den Sirloin Steak gibt es viel verschiedenes Gemüse, alles vom Grill. Es schmeckt ganz toll, vor allem die Karotten und Zucchini à la Provençale sind nicht zu übertreffen.

Freitag, 21.08.2009 – Sesriem

Ein Pale Chanting Goshawk (Weissbürzel-Singhabicht) entfliegt mit einer gefangenen Maus Wir bleiben die einzigen Gäste im von den Plätzen her schönen Camp. Vielleicht liegt es an den hohen Preisen? Piste am Tsarishoogte Pass Wir füllen noch einen Wasser­tank und fahren dann los. Es geht weiter über Schotterpisten und für einmal durch einige Dutzend Kilometer langweilige, flache Landschaft. Die Strecke führt sanft ansteigend auf den Tsarishoogte Pass, von wo die Piste in teilweise steilen Abschnitten wieder in interessantere Gefilde absinkt. Am frühen Nachmittag kommen wir in Sesriem, dem Tor zum Sossusvlei an, in der Hoffnung, um diese Zeit am meistbesuchten Ort Namibias noch eher einen Camping­platz zu ergattern. Man bescheidet uns zwar, dass alles ausgebucht ist, aber es gebe noch einige Overflow-Plätze, und wir könnten uns einen aussuchen. Landschaft in der Nähe von Sesriem Das ganze Gelände ist zwar sehr sandig, aber wir haben keine Mühe, für Obelix einen Platz zu finden. Der Hammer ist aber der Preis, der für eine Übernachtung verlangt wird. Wir bezahlen sage und schreibe 85 Franken! Obelix auf unserem 85-fränkigen Parkplatz Nicht, dass es dafür irgendeine besondere Leistung gibt, die Einrichtungen sind nichts Besonderes. Der Clou liegt darin, dass man es nur dann zum Sonnen­aufgang in den Dünen von Sossusvlei schafft, wenn man auch hier übernachtet. Damit können sie fast jeden Preis verlangen, aber die Schmerzgrenze dürfte wohl doch langsam erreicht sein. Vor vierzehn Jahren haben wir hier noch zwei Nächte verbracht; heute undenkbar... Aber wir lassen uns den warmen Nachmittag nicht vermiesen und setzen uns mit einem Bier in Obelix’ Schatten, denn heute haben wir es seit langem wieder einmal 30 Grad warm. Gerade die richtige Temperatur, um einen griechischen Salat zu machen. Dann aber schauen wir, dass wir früh ins Bett kommen, denn morgen ist sehr, sehr frühes Aufstehen angesagt.

Samstag, 22.08.2009 – Neuras

Farbenfrohes Obelix-Cockpit in der Dunkelheit Um vier Uhr geht der Wecker, um fünf Uhr öffnet das Tor, das die Strasse nach Sossusvlei, die vor einigen Jahren geteert wurde, freigibt. Die Strasse nach Sossusvlei sieht in der Morgendämmerung aus wie im Fahrsimulator Das reicht gerade für einen Kaffee und ein Joghurt, und um uns abfahrbereit zu machen. Wir schaffen es pünktlich zum Tor und fahren schon bald durch die Dunkelheit. Unterwegs scheuchen wir einige Springböcke auf und bei beginnender Dämmerung können wir links und rechts die riesigen Dünen erahnen. Nach 60km erreichen wir den Parkplatz für normale Autos, denn für die letzten, sandigen 5km ist Vierradantrieb unabdingbar. Rüttelfahrt auf der Sandpiste zum Vlei Eine Tafel, die besagt, dass grosse Fahrzeuge bei einer Busse von 300 namibischen Dollar verboten sind, übersehen wir einfach... Sollte es Ärger geben, so “leisten“ wir uns diesen Betrag halt auch noch. Sonnenaufgang in Sossusvlei Obelix muss durch den Sand ganz schön arbeiten, schafft es aber problemlos. Als es einmal so richtig schüttelt tönt es, wie wenn ein Glas zerbrochen wäre, was sich bei der späteren Untersuchung glücklicherweise nicht bewahrheitet. Als wir beim Parkplatz am Startpunkt des Weges zum Dead Vlei ankommen geht gerade die Sonne auf. Isabella findet es schade, dass Thomas nie angehalten hat und sie damit das beste Licht fürs Fotografieren der Dünen verpasst hat. Wir marschieren über kleine Dünen zum Dead Vlei, das etwas abseits der Piste versteckt liegt und können dabei noch drei Oryx sehen. Die Sonne malt erste sanfte Farbtöne auf die Dünen Es ist schon unglaublich, in welch lebens­feindlichem Umfeld diese Tiere überleben können. Das Dead Vlei ist eine ausgetrocknete Lehmpfanne, die auf drei Seiten von hohen, steilen Dünen umgeben ist, und aus der die Stümpfe einiger Dutzend abgestorbener Bäume ragen. Es sieht einfach phantastisch aus. Dead Vlei Wir spazieren rund um die recht grosse Lehmpfanne, die im Verlauf des Morgens immer mehr von der Sonne beschienen wird, und sind erstaunt auch hier noch verschiedene Vögel anzutreffen. Zurück zu Obelix gehen wir den grösseren Teil über einen nicht so hohen Dünenkamm, über den jetzt schon ganz schön der Wind weht. Immer wieder lösen wir auf der Lee-Seite kleine Sandbrettlawinen aus, die interessant anzuschauen sind. Obelix an der Düne 45 und einige Touris, die diese besteigen Obelix powert sich genau so problemlos wie auf der Hinfahrt zurück zum 2x4 Parkplatz, wo inzwischen sehr viel mehr Autos und Tourbusse stehen als am frühen Morgen. Auch wir stellen uns unschuldig hin und holen erst einmal das Frühstück nach. Danach fahren wir wieder zurück über den Teer, halten aber noch bei der sogenannten Düne 45. Zwei Eidechsen im Schatten eines Grasbüschels Wir besteigen sie nicht wie die meisten Leute, sondern wandern ein Stück ihrem Fuss entlang, denn Isabella möchte noch etwas Sand mitnehmen. Auch hier gibt es das eine oder andere zu entdecken, so zum Beispiel hübsche Eidechsen, die ohne Scheu unseren Schatten suchen. Unser Favorit ist aber ein schwarzer Käfer, der in einer unglaublichen Geschwindigkeit die Düne hinaufrennt, und noch schneller, sich immer wieder überschlagend, wieder hinunter. Auch er sucht unseren Schatten und würde am liebsten gleich unter unsere Schuhsohlen kriechen. Wir fahren zurück nach Sesriem, wo wir den eindrücklichen Canyon, den wir schon bei unserem Besuch vor 15 Jahren gesehen haben, angesichts der fortgeschrittenen Stunde rechts liegen lassen. Der Tsauchab, der sich ins Sossusvlei ergiesst, einige Kilometer oberhalb des Sesriem Canyon Stattdessen fahren wir nun wieder auf Pisten, mal frisch hergerichtet, öfter aber ziemlich rumplig, den Naukluftbergen entlang zum kleinen Weingut Neuras. Wir werden von den Besitzern freundlich empfangen und Allen zeigt uns ihre Hektar an Reben, die ca. 3’000 Flaschen Rotwein ergeben. Das idyllische Weingut Neuras Die Anlage fühlt sich eigentlich eher wie ein grosser Garten mit vielen Vögeln und wunderschön gefassten Quellen an. Allen, der im damaligen Nordrhodesien geboren wurde und sehr gut deutsch spricht, und seine deutsche Frau Sylvia haben die Farm als Ruhesitz gekauft und vor rund zehn Jahren mit dem Wein angefangen. Es wird alles von Hand gemacht, auch im kleinen Keller. Nachdem er uns durch den “Betrieb“ geführt hat, unterhalten wir uns mit ihm bis es dunkel wird. Wir erfahren viel interessantes, nicht nur von Namibia, sondern auch aus all den Ländern im südlichen Afrika, in denen er während seiner Berufskarriere gelebt hat. Auf unsere Anfrage hin dürfen wir sogar bei ihnen übernachten. Hier gefällt es uns... Angesichts der vorgerückten Stunde lassen wir heute den Herd kalt und begnügen uns mit etwas Räucherschinken und Käse. Irgendwie passend für ein Weingut, auch wenn wir uns die eben gekaufte Flasche für später aufheben.

Sonntag, 23.08.2009 – Solitaire

Alte Reben auf Neuras Wir schlafen wunderbar auf dem Parkplatz des Weingutes. Um unsere Nerven etwas zu schonen überlassen wir den kleinen Rest an Honig, den wir noch im Glas haben, unseren Bären und begnügen uns mit Cornflakes. Ein Kudu im Flussbett der Farm Neuras Wir schauen noch etwas den Vögeln im Garten des Weingutes zu und fragen dann Allen, der gerade in seiner Werkstatt steht, ob wir uns noch etwas auf ihrer Farm umsehen dürfen. Er schlägt uns vor, auf eine kleine Rundwanderung, die ein Teil dem Flussbett folgt, zu gehen. Auf diesem Spaziergang sehen wir schon bald ein Kudu und dann beobachten wir die längste Zeit einen Specht, der sich seine Höhle zimmert. Auf einem riesigen Feigenbaum sehen wir das halbfertige, aber jetzt schon grosse Nest eines Hammerkopfes. Auch sonst gibt es verschiedene Vögel zu bewundern. Piste zum Spreetshoogte Pass mit Bergen im Hintergrund Nach beinahe zwei Stunden verabschieden wir uns von Allen und verlassen diesen freundlichen Ort. Wir hätten es hier wirklich noch länger ausgehalten. Die Fahrt geht durch abwechslungsreiche Landschaft über BüllsPort nach Solitaire und dort biegen wir Richtung Spreetshoogte ab. Blick von unserem tollen Platz beim Camp Gecko in die savannenartige Ebene Wir fahren bis zum Camp Gecko, wo wir einen Camping­platz auf einem Hügel mit einer einmaligen Aussicht auf die umliegende savannenartige Ebene beziehen. Auf den eigentlichen Platz schaffen wir es zwar nicht, denn es steht eine zu niedrige Stromleitung im Weg. Aber gleich daneben steht das Restaurant wo wir uns hinstellen und die gerade feuerrot versinkende Sonne bewundern. Hoffen wir, dass unsere Platz­änderung bei den Schweizer Betreibern des Camps gut ankommt. Zum Znacht gräbt Isabella ein Gericht das in Mali erfunden wurde aus und das Thomas nicht nur schmeckt weil es so fein ist, sondern weil es auch Geschirr und Pfannen sparend gekocht wird. Teigwaren-Gemüse “Bandiagara“ heisst die Köstlichkeit.

Montag, 24.08.2009 – Solitaire

Gefüllter Butternusskürbis, der in Alufolie eingepackt direkt in die Glut kommt Auch wenn der Sonntag vorbei ist, legen wir einen Ruhetag ein. Wir tun heute wirklich nicht viel, etwas Reisebücher lesen und Karten studieren ist angesagt. Eine unerfreuliche Überraschung gibt es nur beim Duschen, als das Wasser plötzlich nur noch tröpfchenweise kommt. Abendstimmung bei Solitaire Isabella freut’s gar nicht, denn sie ist schon eingeseift... Thomas holt ein Becken und wir üben uns nach langem wieder einmal in Kübel­duschen. Des Rätsels Lösung ist, dass der Drucktank hier auf dem Hügel leer ist. Eine Angestellte veranlasst, dass Wasser zu uns hinauf gepumpt wird, womit dann wenigstens Thomas eine normale Dusche nehmen kann. Am Nachmittag gehen wir noch auf einen kleinen Spaziergang und dann ist bereits wieder essen angesagt. Heute kommt für einmal ein mächtiges Rumpsteak auf den Grill und dazu gibt es einen mit Karotten und Blaukäse gefüllten Butternuss-Kürbis, der direkt in der Glut geschmort wird.

Dienstag, 25.08.2009 – Gamsbergpass

Namib-Naukluft Park nördlich von Solitaire Heute bewegen wir uns wieder einige Meilen weiter Richtung Windhoek. Erst begleichen wir aber noch unsere Schulden und verabschieden uns. Die Gamsbergpassstrasse windet sich durchs Gelände Zu mehr als einem Hallo hat es mit den Schweizer Betreibern der Farm und des Camps nicht gereicht. Schade und irgendwie komisch. Wir fahren wieder über weite Ebenen entlang des Namib-Naukluft Parks und biegen kurz nach der Durchquerung des Gaub Canyon gegen Nordosten ab. Die Piste beginnt sanft anzusteigen und klettert schliesslich in gebirgiger Umgebung recht spektakulär auf beinahe 2’000m auf das namibische Hochplateau. Gleich nach dem Pass zweigt eine kleine Farmpiste zur Farm Hakos ab, wo wir übernachten wollen. Farm Hakos oben auf dem Gamsbergpass Als wir die Formalitäten erledigen wollen werden wir gleich noch für eine Schlangenjagd aufgeboten. Sonnenuntergang in den Hakosbergen Eine kleine, ungiftige Schlange treibt sich im Haus herum. Als es losgehen soll hat sie sich aber schon in einen Lüftungsschacht verzogen und die Hatz wird abgeblasen. Wir verschieben uns auf den Campingplatz, der, genau wie Camp Gecko, über eine wunder­bare Aussicht verfügt. Am späten Nach­mittag läuft uns dann noch ein Zebra in das Sichtfeld des Feldstechers. Es scheint etwas nervös, trabt in eine Richtung und schaut zwischendurch immer wieder in die andere. Des Rätsels Lösung: Kein Leopard, sondern ein Angestellter der Farm, der in der gleichen Richtung wie das Zebra unterwegs ist. Hier oben kühlt es abends schon wieder mehr ab, was ganz angenehm ist, denn diese deutlich über 30 Grad warmen Tage und lauen Nächte der letzten Tage sind wir uns noch nicht wieder wirklich gewohnt.

Mittwoch, 26.08.2009 – Kupferbergpass

Die gute Piste Richtung Windhoek kurz nach dem Gamsbergpass Am Morgen verbringen wir noch etwas Zeit damit, die vielen SMS von Isabellas Handy auf den Laptop zu sichern, was wegen der nicht so tollen Nokia-Software nerven- und zeitaufreibend ist. Paviane an einer Viehtränke Dann nehmen wir die letzten 120km nach Windhoek unter die Räder. Die gute Piste führt über das namibische Inlandplateau und voraus, in der Ferne, sehen wir immer wieder unser breites Pistenband. Unterwegs scheuchen wir ein Warzenschwein auf, fahren an einer ganzen Herde von Springböcken und einer Paviansippe, die sich an einer Viehtränke herumtreibt, vorbei. Je näher wir Windhoek kommen, desto besser wird auch der Radioempfang. Dabei bekommen wir mit, dass heute in Namibia Feiertag ist, nämlich Hero’s Day. Das heisst natürlich, dass in Windhoek die meisten Läden geschlossen sind, und wir wollten doch noch einiges erledigen. Isabellas Haare teilweise gezöpfelt Isabella kriegt den Koller, denn schon bei unserem letzten Besuch in Windhoek über die Weihnachtsfeiertage war vieles geschlossen. Als wir 45km vor Windhoek eine Gästefarm mit Campingmöglichkeit passieren entschliessen wir uns spontan, hier zu übernachten und erst morgen in die Stadt zu fahren. Der Hengst der fünf Pferde Es ist eine Wildfarm und gleich neben dem Campinggelände liegen ein Gepardengehege und ein Hochsitz mit Aussicht auf den kleinen Stausee der Farm. Die Sanitär­einrichtungen werden extra für uns noch gereinigt, so haben wir’s gerne. Da jetzt natürlich nichts mit Einkaufen ist, fehlt uns Fleisch für den Grill und wir fragen, ob wir vielleicht etwas von der Farm kriegen könnten. Die Köchin des zur Lodge gehörenden Restaurants bringt uns darauf ein schönes Oryx-Steak vorbei. Wir gehen mit einem Bier und dem Feldstecher auf den Hochsitz, in der Hoffnung den oder die Geparden im Gehege zu entdecken. Wir finden nichts und auch am Damm sehen wir nur 5 Pferde. Dafür sichten wir vom Turm aus die verschiedensten Vögel: Hämmernde Spechte, eine kleine Eule, bunte Black-cheeked Waxbill und am Boden lärmen die lustigen Red-billed Francolin. Es ist eine Freude und auch Isabella ist wieder ganz happy. Obelix auf seinem Platz vom Hochsitz aus gesehen Nach einer kleinen Unterbrechung für eine Dusche sehen wir uns noch den Sonnenuntergang an und dann ist für Isabella wieder einmal Stress in der Küche angesagt, denn das bereits angezündete Feuer ist schneller als gedacht grillfertig. Oryxfiletstücklein an Pfefferrahmsauce, Nudeln und Gemüse Das Oryx-Steak ist in Wirklichkeit ein super­zartes Filet, und dazu gibt es Gemüse, Teigwaren und eine Pfeffer­rahmsauce. Es ist ein richtiges Festessen, das wir mit einem feinen Tropfen Shiraz/Pinotage von Nederburg, Duet genannt, geniessen. Heute Morgen haben wir uns ja gar nicht träumen lassen, dass wir am Abend so schlemmen würden. Das müssen wir natürlich abrunden, und das geht am besten mit einem Glenfiddich und einer unseren kost­baren Montecristos, auch wenn es dafür am späten Abend draussen doch fast schon eine Spur zu kalt ist.

Donnerstag, 27.08.2009 – Windhoek

Sonnenaufgang Es ist hier so spannend mit den Tieren, oder besser gesagt den Vögeln, dass wir den Wecker für den Sonnenaufgang stellen. Thomas auf dem Hochsitz mit Morgensonne auf dem noch etwas verschlafenen Gesicht Als erstes begrüsst uns der Specht mit seinem Klopfen, für einmal vor den immer lauten Francolins. Vom Hochsitz aus sehen wir zwar keine grossen Tiere am Wasser, dafür gibt es wieder jede Menge Vögel zu entdecken. Heute Morgen sind es Titbabbler, Grey-backed Camaroptera und Groundscraper Trush. Plötzlich raschelt es im dürren Gras unter uns und da schleicht auch schon der Gepard durchs Gehege. Auf der entfernten Seite des Tümpels tauchen plötzlich drei Kuduböcke mit schönen Geweihen auf, die sich aber schon bald wieder davon machen, ohne zu trinken. Zum Schluss sehen wir auch die kleine, herzige Pearl-spotted Owl von gestern wieder. Isabella warm angezogen auf dem Hochsitz Wunderbar. Es ist ein kühler Morgen so auf Rigi-Höhe, und es ist schön, uns anschliessend bei einem warmen Kaffee im MGD aufwärmen zu können. In der Lodge kaufen wir, weil es so gut war, erst noch einmal ein Oryx-Steak. Wir kriegen ein 1.8kg schweres Filet für den gleichen Preis wie gestern, also rund fünf Franken. Der Gepard schleicht durchs Gehege Wir plaudern noch ein wenig mit dem österreichischen Chef der Lodge, die offensichtlich in erster Linie eine Jagdfarm ist, denn die eingeflogenen Jagdtouristen machen sich gerade mit ihren zielfernrohrbewehrten Flinten zur Pirsch bereit. Endlich schaffen wir es heute in die Hauptstadt, wo wir direkt zur Maerua Mall zum Grosseinkauf fahren. Gleich daneben können wir auch Thomas’ Handy, das sich nicht mehr einschalten lässt, im Nokia Reparaturcenter abgeben. Bei Telecom Namibia erklärt man uns, entgegen allen Versicherungen, die wir in Lüderitz erhalten haben, dass unsere Wi-Fi Karte tatsächlich bereits im März dieses Jahres verfallen ist. Windhoek aus Südwesten Ob alle diese Leute tatsächlich in derselben Firma arbeiten? Dafür gibt’s ein Erfolgserlebnis bei MTC, unserem Namibia Handy-Netzbetreiber. Der Typ am Helpdesk hantiert kurz mit dem Telefon und sagt dann: jetzt geht’s! Hoffen wir das Beste. Baustellenstau bei der Anfahrt zur Maerua Mall Als wir vom letzten Einkauf zurückkommen steht auf dem Parkplatz neben Obelix ein Magirus Wohnmobil samt Bewohnern. Es sind Ute und Florian aus Deutschland, die bereits seit drei Jahren unterwegs sind, ebenfalls auf der Westroute, nur noch viiiel langsamer als wir. Irgendwann finden wir dann heraus, dass sie genau die sind, die wir Mitte November im Süden von Angola von einem Leuchtturm aus in rund 2 Kilometer Entfernung am Strand haben stehen sehen. Hier treffen wir sie nun also mehr als ein dreiviertel Jahr später tatsächlich. Wir plaudern ein Weilchen zwischen den Fahrzeugen und beschliessen dann, genauso wie sie, über Nacht auf dem Parkplatz stehen zu bleiben. Wir kochen schnell ein feines Gehacktes mit Hörnli. Danach sitzen wir noch bis spät am Abend mit ihnen zu einem interessanten Erfahrungs- und Meinungsaustausch bei einem Bier zusammen. Übrigens, die Verbindung via Handy ins Internet hat dann doch nicht geklappt, da müssen wir morgen wohl nochmals, samt Laptop, bei MTC vorbei. Dafür strahlt zum ersten Mal auf unserer Reise eine Rose aus der extra dafür mitgenommenen kleinen Zinnvase. Isabella hat sie heute in einem Blumenladen gefunden.

Freitag, 28.08.2009 – Windhoek

Die Nacht schlafen wir solala, denn immer mal wieder läuft das Kühlaggregat eines Containers einige Meter neben uns an. Aber wir bleiben immerhin anderweitig ungestört. Ute und Florian fahren schon vor uns weg, denn sie müssen mit ihrem Hund, der kürzlich von einem Skorpion gestochen wurde, zum Tierarzt. Christuskirche mit Robert Mugabe Avenue Wir verabreden uns vage beim Reifenhändler, wo wir als erstes hinfahren werden. Zuerst gehen wir aber bei MTC in der Maerua Mall vorbei, wo derselbe Typ von gestern noch etwas an den Nateleinstellungen schraubt. Wir kommen mit dem Laptop, den wir diesmal mitgenommen haben, aber immer noch nicht ins Netz, bis wir, peinlich, peinlich, die richtige SIM-Karte einsetzen und es endlich funktioniert. Immerhin ein frühes Erfolgserlebnis. Super Tyres finden wir erstaunlich schnell, obwohl wir nur eine sehr allgemeine Adressangabe haben. Unsere Reifen sind tatsächlich da, zumindest den einen, den wir als Ersatz aufs Fahrerhausdach hieven, sehen wir physisch vor uns. Die anderen lassen wir einstweilen noch hier, denn für die geplante Runde in den jetzt trockenen Norden von Namibia macht es keinen Sinn, die neuen Reifen über die Schotterpisten zu schinden. Die gerissene Felge können wir ebenfalls zur Reparatur um die Ecke geben, am Montag sollten wir wieder ein einsatzfähiges Ersatzrad haben. Der Magirus von Ute und Florian Als wir schon fast am Gehen sind, treffen Ute und Florian ein. Nach kurzem Hin und Her entschliessen wir uns, etwas essen zu gehen und landen schliesslich im stadtbekannten Joe’s Beerhouse. Es ist ein einladendes, rustikales Restaurant, wo man schön im Schatten das wirklich gute Essen geniessen kann. Wir essen, sitzen und plaudern bis gegen vier Uhr und gehen dann wieder getrennte Wege. Vielleicht sehen wir uns anfangs nächster Woche nochmals. Wir fahren noch zur BMW Vertretung, wo sie tatsächlich eine Batterie für Asterix an Lager haben, sie aber erst laden müssen. Auch gut, am Montag fahren wir ja eh wieder in die Stadt und können sie dann abholen. Als letzte Besorgung fahren wir noch zum Truck-Port im Süden der Stadt, wo es den billigsten Diesel gibt, denn unsere beiden Tanks sind ziemlich leer geworden. Für das Wochenende verziehen wir uns ins Trans Kalahari Inn auf dem Weg zum Flughafen. Als wir dort ankommen dämmert es schon und unser favorisierter Platz ist bereits durch einen Unimog mit uns unbekannten Nummernschildern besetzt. Wir stellen uns weiter unten hin und genehmigen uns noch ein Bier im Restaurant. Kochen mögen wir nicht mehr, wir haben ja schon etwas gegessen und es würde einfach wieder zu spät. Spät wird es dann zwar sowieso, weil wir den wiedererlangten Internet-Zugriff direkt aus dem MGD am Abend natürlich ausgiebig nutzen.

Samstag, 29.08.2009 – Windhoek

Ein Drittel dieses 1,8kg schweren Oryxfilets soll zu Biltong werden Heute ist ein typischer Laptoptag. Es gibt viel zu tun. Ein typischer Windhoek-Abendhimmel: Von gelb über orangerot bis violet Zwischendurch gibt’s aber einmal etwas Abwechslung, denn wir versuchen, animiert von Florian, aus einem Teil unseres Oryx-Filets unser eigenes Biltong, also das hier verbreitete und beliebte Trockenfleisch, zu machen. Dazu schneiden wir das Fleisch in dünne Scheiben und marinieren es mit Isabellas geheimer Würzmischung. So soll es bis morgen im Kühlschrank die Geschmacksstoffe aufnehmen, bevor wir dann mit dem Trocknen beginnen. Am Abend kommt mehr vom selben Fleisch auf den Grill, das zwar nicht ganz so zart wie das erste ist, aber immer noch hervorragend schmeckt.

Sonntag, 30.08.2009 – Windhoek

Ein Pirit Batis (Priritschnäpper) im Baum Auch heute gibt’s einen ruhigen Tag. Isabella arbeitet wie immer wie vergiftet an der Homepage, während sich Thomas wieder einmal etwas der weiteren Digitalisierung der Schallplattensammlung annimmt. Das gewürzte Fleisch, das Biltong werden soll, kommt heute zum Trocknen an die frische, furztrockene Namibialuft. Unser Biltong, das zum Trocknen auf einem Laternenpfosten ist Wir basteln uns einen Biltong-Trocknungskit bestehend aus Fliegen­gitterstoff, Zahnstochern und einem zerschnittenen Korkzapfen. Das Fleisch legen wir auf ein Backblech und decken es mit dem Kit, bevor wir es auf einen Laternenpfosten stellen. Gut haben wir es unerreichbar hoch platziert, denn schon bald stürmen drei Hunde der Lodge herbei, die das Fleisch gerochen haben. Am Nachmittag darf auch Asterix wieder aus der Garage, allerdings nicht zum Fahren, sondern weil die Batterie ausgebaut werden muss damit wir sie morgen gegen die neue austauschen können. Am Abend kommen wieder einmal Würste auf den Grill, wobei es die Bockwurst einfach nicht mit einem Cervelat aufnehmen kann. Die Käsegriller hingegen schmecken zusammen mit dem Luxus-Salat à la Isabella wie richtig.

Montag, 31.08.2009 – Windhoek

Zwei Great Sparrows (Rotbrauner Sperling) picken an Obelix Seitenspiegeln herum Heute wollen wir in die Stadt um verschiedene Sachen zu erledigen. Doch nach dem Aufstehen fühlt sich Isabella gar nicht mehr gut, sie hat einen hohen Puls und friert, obwohl es überhaupt nicht kalt ist. Simmenthalerstrasse-Schild im nördlichen Industriegebiet von Windhoek Sie legt sich erst einmal etwas hin und wir wollen am Mittag weitersehen. Die letzte Nacht waren die Stellplätze des Trans Kalahari Inn so gut belegt wie noch selten, aber bis am Vormittag sind wir die einzigen, die zurückbleiben. Thomas kümmert sich etwas um die Stauschranktüren und -klappen, denn die haben nach den vielen staubigen Pisten­kilometern wieder einmal etwas Pflege nötig. Irgendwann geht es auch Isabella wieder besser und sie packt mit an. Am frühen Nachmittag fahren wir dann doch noch in die Stadt. Auf dem Weg dorthin werden wir wieder einmal Zeuge der kriminellen Fahrweise in Afrika. Am Ende einer Überholspur überholt uns gerade noch ein Auto, das gleichzeitig von einem anderen Auto auf der Gegenfahrbahn überholt wird. Grüner MAN Traktor-Oldtimer bei MAN Es wird natürlich etwas eng, als die zwei Spuren sich zu einer verengen, aber es hat ja wieder einmal gereicht... Obelix in der Waschbox bei MAN Bei Super Tyres ist unser Ersatzrad noch nicht wieder bereit, aber wir wollen sowieso zuerst noch zu MAN, um unseren Obelix nach langer Zeit wieder einmal gründlich abspritzen zu lassen. Das dauert dann wesentlich länger, als wir gedacht haben, dafür macht es der Angestellte auch schön gründlich. Als wir wieder bei Super Tyres sind, sind alle Rollläden bereits unten und auch bei BMW verlässt der Mechaniker gerade das Gelände und ist auf dem Heimweg. Bei Nokia versuchen wir es schon gar nicht mehr und fahren stattdessen zurück zu Asterix, der auf unserem Plätzchen brav gewartet hat. So müssen wir halt morgen noch einmal in die Stadt und Isabella hat wieder einmal recht gehabt, als sie heute Mittag bezweifelte, dass diese Stadtfahrt sinnvoll ist.

Dienstag, 01.09.2009 – Windhoek

Thomas am Frühstückstisch Heute machen wir also noch einmal einen Versuch mit unseren Erledigungen in der Stadt und starten dazu einiges früher. Zuerst holen wir die Batterie für Asterix, das geht schnell. Gleich in der Nähe ist der Zoll und wir wollen unsere Carnets, die in drei Wochen ablaufen, umstempeln lassen, was hier in Windhoek möglich sein soll. Die Dame am Schalter ist zwar sehr nett, aber sie will unsere Carnets höchstens eine Woche vor dem Ablaufdatum behandeln. Namibische Frühlingszweige, beinahe wie Weidenkätzchen Isabella meint zwar, dass, wenn wir insistiert hätten, sie es sehr wohl gemacht hätte, doch da sind ihre und Thomas’ Wahrnehmung wieder einmal unterschiedlich. Es sei aber kein Problem, wenn wir nach Ablauf des Carnets noch einmal zu ihr kämen, was aber jeder Logik zuwiderläuft und was erwiesenermassen, allerdings aus zweiter Hand gehört, schon Schwierigkeiten bereitet hat. Nun denn, wir werden es vor unserer Abreise aus Windhoek sicher noch einmal versuchen. Unterwegs zum Maerua Center halten wir noch bei einem grossen, fast wie bei uns zu Hause sortierten Baumarkt, um zwei, drei kleine Dinge zu besorgen. Als wir zurück zu Obelix kommen steht gerade eine Dame davor, um ein Foto zu schiessen. Während Thomas schon einsteigt, kommt Isabella mit ihr ins Gespräch. Sie musste unser MGD unbedingt fotografieren, da sie in Italien, wo sie herstammt, selber ein Action Mobil stehen hat. Sie wohnt aber in Namibia und lädt uns spontan für heute Abend zu einem Nachtessen ein, damit wir uns gemütlich unterhalten können. Was für eine Überraschung! Wir fahren weiter um Thomas’ repariertes Handy abzuholen, schon wieder eine Erfolgsmeldung, und um für einmal wirklich nur wenig einzukaufen. Auf dem Parkplatz stehen immer noch Ute und Florian, und werden es noch für ein paar Tage bleiben, da die Ärmste eine Zahnwurzelbehandlung über sich ergehen lassen muss. Wir plaudern ein Weilchen, müssen dann eine Einladung für eine Erfrischung aber ablehnen, da wir heute unbedingt die Sache mit den Reifen über die Bühne bringen wollen. Bei Super Tyres ist jetzt alles bereit und nach kurzem hängt das Rad mit der geschweissten Felge wieder am Heck. Christa, mit der wir zu tun haben, ist zwar etwas gestresst, aber sehr nett. Wachmann vor dem Fabrikladen von Hartlief, unserem bevorzugten Schnittfleischlieferanten im südlichen Afrika Sie verspricht uns, die anderen 3 neuen Reifen, die wir erst in einem Monat abholen wollen, wie ihren Augapfel zu hüten. Hoffen wir das Beste, denn erstens sind die Dinger äusserst rar und zweitens haben wir einen von den dreien auch schon bezahlt. Auf dem Hosea Kutako Drive in Windhoek Mit einem Stopp bei Hartlief, dem besten Schnittfleisch­produzenten im Land, der auch eine hervorragende Auswahl an Frischfleisch in seinem “Fabrikladen“ anbietet, und der wir natürlich nicht widerstehen können, geht’s zurück zum Trans Kalahari Inn. Hier klopft es schon bald an unsere Türe. Es ist Annamaria, die Fotografin vom Nachmittag, die uns abholt, und wir fahren wieder in die Stadt zum Restaurant Am Weinberg, einem gediegenen Esslokal. Wir verbringen einen wunderbar angeregten und spannenden Abend mit ihr, denn sie ist eine interessante Person, die in Afrika im Allgemeinen und hier in Namibia schon viel erlebt hat. Sie lebt meist auf ihrer Farm in der Gegend von Omaruru und hier in Windhoek betreibt sie, fast als eine Art Hobby, eine kleine Reiseagentur, mit der sie vor allem Touristen aus Italien betreut. Sie bringt uns sicher wieder zurück und wir verabschieden uns mit dem Versprechen, uns bei ihr zu melden, wenn wir wieder einmal in der Stadt sind. Vielleicht trifft es sich ja, dass wir sie einmal auf der Farm besuchen können, wer weiss...

Mittwoch, 02.09.2009 – Windhoek

Thomas steht zwischen einer schwarzen Dogge und unserem Biltong, das zum Trocknen auf einem Laternenpfosten ist Heute ist es wieder einmal ein für den Reisebericht langweiliger Tag. Am Vormittag ist Isabella nicht auf dem Damm, die Viecher im Darm rumoren einmal mehr und sie braucht noch etwas Ruhe. Die fertig getrockneten Biltongstücklein auf dem Backblech Thomas nimmt sich derweil die noch verbleibenden Stauraum­klappen vor, entstaubt die eigentlich staubdichte Garage und haucht Asterix mit der frischen Batterie neues Leben ein. Als Isabella dann wieder auf den Beinen ist macht sie ein feines Mittags­plättchen bereit und am Nachmittag sitzt sie - na was wohl? Unser Biltong ist heute den letzten Tag draussen zum Trocknen und wir müssen es noch einmal gegen einen der Haushunde verteidigen. Die Probier­stücklein schmecken nicht schlecht, aber sie sind ein bisschen klein geworden. Aus den gut 600 Gramm Frischfleisch haben wir knapp über 200 Gramm Biltong produziert. Das nächste Mal werden wir wohl eine Nummer grösser anrichten müssen. Zum Znacht kommt eine Boerewors von Hartlief auf den Grill, die zwar hervorragend gewürzt ist, aber von der Konsistenz her nicht sonderlich überzeugt. Wenigstens ist unser Teigwarensalat tadellos.

Donnerstag, 03.09.2009 – Windhoek

Crimson Shrike (Rotbauchwürger) Weiter geht’s im selben Takt. Die Schlösser erhalten dringend nötige Pflege und die Klappen-Gummidichtungen werden mit Silikon behandelt, damit sie schön sanft auf und zugehen. Isabella ist wie immer an den Laptop gekettet. Mit einer schon vor langem gekauften, aber erst vor kurzem richtig installierten Web Development Software überprüft sie die ganze bestehende awas-mgd Webseite auf Codierfehler. Da sind schon ganz schön viele HTML-Seiten zusammengekommen und entsprechend lange benötigt sie dafür. Familiar Chat (Rotschwanzschmätzer) Aber heute hat sie es geschafft, alle Fehler sind korrigiert und die Korrekturen auf den Server geladen. Damit können wir uns ja wieder dem normalen Update unserer Homepage zuwenden, denn die letzten Südafrika-Erlebnisse fehlen immer noch. Wenigstens gibt’s ab und zu Besuch von Vögeln, heute ein Specht, ein Crimson Shrike, ein Familiar Chat, Bulbuls. Und natürlich die zwei Spatzen, die schon seit Tagen Obelix rechte Rückspiegel mit ihren Schnäbeln traktieren, warum auch immer... Am späten Nachmittag machen wir noch einen kleinen Spaziergang auf dem weitläufigen Gelände der Lodge, und dann ist es auch schon wieder Zeit, den Grill einzufeuern. Es kommen die letzten Stücke unseres Oryx-Filets darauf und dank des bereits gestern entstandenen Pastasalates gibt’s in der Küche für einmal nicht so viel zu tun. Statt den Abwasch zu machen schauen wir heute wieder einen Film, der aber, weil Isabellas Laptop-Festplatte ziemlich voll ist, arg ruckelt... Etwas Aufregung gibt’s dann noch beim Schlafengehen. Die meisten Standplätze hier sind mit einer Bewegungsmelder-Alarmanlage ausgestattet und als wir sie einschalten wollen funktioniert sie heute zum ersten Mal nicht. Isabella ist gar nicht erfreut, und noch weniger darüber, dass es Thomas nicht speziell zu kümmern scheint.

Freitag, 04.09.2009 – Windhoek

Red-eyed Bulbul (Maskenbülbül) schnabulieren unsere alten Brotstücklein Entgegen den Befürchtungen von Isabella bleibt es in der Nacht ruhig und der Tag begrüsst uns wie eh und je mit Sonnenschein. Southern Masked Waver (Maskenweber) Es stellt sich heraus, dass gestern jemand, wer und warum auch immer, die Steckdose, von der die Alarmanlage ihren Strom bezieht, aus­geschaltet hat. Also alles in Butter, ausser, dass die Anlage eigentlich nutzlos ist, wenn ein Tunichtgut weiss, wo er sie ganz einfach ausschalten kann. Wir werkeln den ganzen Tag weiter, bis wir am Nachmittag für einmal einige Vögel mit altem Brot anlocken. Es finden sich Bulbuls, ein Graukopfspatz und etliche Masken­weber­vögel ein. Zur Abwechslung wird heute mal nicht grilliert, stattdessen gibt’s einen erfrischenden Salat Matmata. Dazu benötigen wir unter anderem eine scharfe Paprikaschote, die wir aus einer kleinen Konservenbüchse aus Mexiko nehmen wollen. Beim Öffnen der Dose passiert das Malheur: Die rote Sauce, in der die Chili liegen, spritzt mit Überdruck über Thomas weisses T-Shirt. Damit ist dann erst noch eine Runde Kleiderwaschen angesagt, und es wird etwas später, bis wir den Salat auch wirklich geniessen können.

Samstag, 05.09.2009 – Windhoek

Ein weiterer unbemerkenswerter Tag. Wir sind fleissig mit diesem und jenem, bis sich auch dieser Tag dem Ende zu neigt.

Sonntag, 06.09.2009 – Windhoek

Schwarze Dogge vor dem MGD Eingang Nicht gerade ein Ruhetag heute, aber wir schlafen wieder einmal etwas länger. Am unbemerkenswerten Tag gestern hat es immerhin noch gereicht, einen Zopf zu backen. So ist auch das Frühstück, samt Eiern, richtig sonntagsmässig. Wir wollen endlich unseren Südafrika-Update unserer Homepage abschliessen und legen uns dafür ins Zeug. Ärgerlich ist nur, dass beim Handynetzbetreiber heute irgendwie den ganzen Tag der Internetzugang blockiert ist. Nach dem einfachen Znacht, einem Griechischen Salat, klappt’s dann doch noch und Isabella kann alles Nötige auf den Server laden. Yippie!

Montag, 07.09.2009 – Windhoek

Thomas mit unserer Schmutzwäsche Obelix, Thomas und Asterix Heute wollen wir mal etwas Abwechslung haben. Wir geben unseren grossen Wäscheberg zum Waschen und fahren dann mit Asterix in die Stadt. Hier steuern wir zuerst die Buchhandlung an, in der wir im Dezember einige Karten und den Südafrika-Reiseführer gekauft haben. Als wir die BMW etwas oberhalb des Ladens am Strassenrand parkieren werden wir gleich von einem offensichtlich betrunkenen jungen Mann angequatscht, der es mit uns in allen möglichen Sprachen versucht. Das fängt ja wieder einmal gut an... Wir versuchen ihn mit Schweizerdeutsch auf Distanz zu halten und stapfen dann davon, in den Laden. Im Stadtzentrum an der Independence Avenue Trotz der recht guten Auswahl haben sie keinen Reiseführer über Simbabwe. Die Post Street Mall Fussgängerzone Das Land ist wohl weiterhin kein Ziel für Touristen, auch wenn sich die Lage inzwischen etwas verbessert hat. Wir wandern ein bisschen im Zentrum der Stadt umher, genehmigen uns in einem Kaffee ein getoastetes Sandwich und lesen für einmal etwas Zeitung dazu. Als wir zurück zu Asterix spazieren, kommt uns an einer Kreuzung der Magirus von Ute und Florian entgegen. Wir winken ihnen und sie bemerken uns, aber sie können hier nicht gescheit anhalten, so dass wir uns kurz darauf übers Handy unterhalten. Wahrscheinlich werden wir sie diese Woche nochmals sehen. Wir schnappen uns Asterix und fahren weiter zum Ausspannplatz, wo Annamaria ihr kleines Reisebüro betreibt. Asterix beim deutschen Bücherladen Wir rufen sie mit dem Handy an, doch sie ist nicht hier, sondern auf ihrer Farm. Wahrscheinlich werden wir auch sie diese Woche noch einmal antreffen. Als nächstes steuern wir die Christuskirche an, die weit herum sichtbar über der Stadt thront. Fleischvitrine mit grosser Auswahl im eher kleinen Checkers Supermarkt in Klein Windhoek Die mit einem Alter von rund 100 Jahren eher junge Kirche ist recht schlicht gehalten, dafür besitzt sie schöne, farbige Glasfenster. Dann machen wir noch eine ausgedehnte Stadtrundfahrt, halten in Klein Windhoek um im günstigen Checkers Supermarkt etwas einzukaufen und fahren schliesslich zu Obelix zurück. Hier gilt es erst mal die Wäsche abzuholen. Es ist nicht alles fertig geworden, so dass wir einen Teil erst morgen abholen können. Das ist nicht weiter schlimm, aber Isabella muss alles noch einmal frisch zusammen­legen und dabei stellt sich heraus, dass einiges davon noch feucht ist. Nächstes Mal hängen wir doch lieber gleich alles wieder selber auf...

Dienstag, 08.09.2009 – Windhoek

Thomas steht zuerst auf und findet irgendwie heraus, dass die Winterzeit in Namibia am letzten Sonntag zu Ende gegangen ist, wir also unsere Uhren um eine Stunde hätten verstellen sollen. Das heisst, dass es gestern in der Stadt immer eine Stunde später war, als wir gedacht haben. Zum Glück hatten wir keinen Termin einzuhalten... Thomas beginnt schon bald den Kühlschrank abzutauen, während Isabella sich am Vormittag ruhig an den Laptop höckelt. Unser Wild wird flambiert Der ganze Tag ist mit Arbeiten ausgefüllt. Das erste Mal etwas zu essen, Fleisch, Käse und Brot, gibt es um halb drei. Es geht weiter mit Arbeit bis die Sonne untergeht, abgesehen vom Schwatz, den Thomas mit einer Französin führt, die zusammen mit ihrem Mann und einem Toyota Landcruiser mit einem richtigen Wohnaufbau etwas weiter oben auf der Campsite steht. Die beiden sind auch schon drei Jahre unterwegs und sind auf der Ostseite Afrikas hinuntergefahren. Nun stehen sie kurz vor dem Start ihrer Rückfahrt durch den westlichen Teil Afrikas. Es reicht gerade noch zu einer Dusche, damit wir im Restaurant des Trans Kalahari Inn, das wir heute beehren wollen, nicht gar zu streng riechen. Wir lassen es uns gut gehen und geniessen das feine Wild, das es hier zu tafeln gibt. Anschliessend setzen wir uns noch etwas an die Bar und plaudern mit dem Besitzer, bis es ziemlich spät ist und wir uns ins MGD verziehen. Morgen gibt’s schliesslich auch noch einige Sachen zu erledigen.

Mittwoch, 09.09.2009 – Windhoek

Die Tanksäule beim Truckport zeigt’s: 560 Liter Diesel hat Obelix reingezogen Truckport: Hier gibt’s den billigsten Diesel in Namibia, aber nur für Grosse wie Obelix Wir stehen nicht speziell früh auf, frühstücken und beginnen uns dann startklar zu machen. Das dauert natürlich ein Weilchen, denn wir müssen erst Asterix versorgen und füllen dann noch den leeren Wassertank. Nachdem wir unsere Schulden im Trans Kalahari Inn beglichen, die E-Mail Adressen mit den Franzosen ausgetauscht und unsere Abwassertanks brav in die dafür vorgesehene Grube entleert haben, sind wir bereits deutlich nach Mittag unterwegs in die Stadt. Obelix parkiert wieder einmal am Strassenrand im Stadtzentrum Als erstes fahren wir zum Truck-Port, wo wir die rekord­verdächtige Menge von 560l Diesel tanken. Das ehemalige Offiziershaus an der Robert Mugabe Avenue Als nächstes verzurren wir das unterwegs erstandene Feuerholz auf dem MGD-Dach und fahren dann ins eigentliche Stadtzentrum. Hier versuchen wir noch in einer anderen Buchhandlung erfolglos ein Buch über Simbabwe zu organisieren. Dafür findet Isabella an anderer Stelle schöne Wolle um noch mehr Pulswärmer zu stricken. Dabei soll der Winter doch vorbei sein, auch wenn sie heute Morgen beim Aufstehen noch arg gefroren hat. Wir fahren weiter zur Maerua Mall, wo wir heute noch einmal übernachten wollen. Ute und Florian, die hier sonst sozusagen ihren Stammplatz haben, stehen nicht da. Käsevitrine mit grossem Angebot im Checkers Supermarkt in der Maerua Mall Wurstvitrine mit grossem Angebot im Checkers Supermarkt in der Maerua Mall Wahrscheinlich sind sie wegen ihrer Einspritz­pumpe immer noch in der Werkstatt. Wir machen unsere Einkäufe und Thomas, der noch etwas Geld organisieren gegangen ist, bringt zur Freude von Isabella, die wie immer alle Einkäufe im Kühlschrank und sonst wo verstaut, eine neue Rose mit. Dann sitzen wir noch für eine Stunde in ein günstiges Internet-Kaffee um einige Downloads zu machen. Die Leitung ist allerdings eher zum Einschlafen, wir sind uns eigentlich anderes gewöhnt. Wir nehmen uns eine Pizza über die Gasse mit ins MGD, damit wir heute Abend keinen Stress haben. Hoffen wir, dass der Stress auch über Nacht ausbleibt, genau wie letztes Mal.

Zum Reisebericht von Namibia (II), Teil 2 von 2

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